Neil Patrick Harris als Oscar-Moderator gescheitert?

James Franco und Anne Hathaway können ein Lied davon singen: Die Oscars zu moderieren, ist nicht einfach. Das musste nun auch Neil Patrick Harris am eigenen Leib erfahren.
Wenn nicht einmal Steve Carell (52, "Crazy, Stupid, Love" ) ein Lachen hervorbringt, dann läuft etwas schief in der Oscar-Nacht. Groß hatte Neil Patrick Harris (41) im Vorfeld der Preisverleihung in Los Angeles angekündigt, das inzwischen legendäre Selfie seiner Vorgängerin Ellen DeGeneres (57) toppen zu wollen. Doch ob aus Nervosität oder schlechter Vorbereitung, viele Witze des eigentlich geborenen Entertainers verpufften im altehrwürdigen Dolby Theatre und sorgten stattdessen für Fremdschämen.
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Den Humor-Löffel abgegeben?
Den vielleicht kläglichsten Witz brachte Harris schon recht früh am Abend, als er Reese Witherspoon (38, "Walk The Line" ) mit den Worten ankündigte: "She's so lovely, you could eat her up with a spoon" (zu Deutsch: "Sie ist so liebenswert, man könnte sie mit einem Löffel aufessen"). Und nein, dieser Witz verliert nicht etwa bei der Übersetzung, er ist schlichtweg nicht komisch. Das befand auch die versammelte Prominenz, außer einigen vereinzelten Gnaden-Lachern herrschte Stille.
Auch ein zweiter Gag ging ziemlich in die Hose, und das quasi mit Ankündigung. Der Moderator schnappte sich "Selma"-Star David Oyelowo (38) um zu testen, ob wirklich alles witziger ist, wenn es mit einem englischen Akzent gesagt wird. Daraufhin begann Harris mit dem Gag, die Pointe "durfte" dagegen der Brite Oyelowo vorlesen - und selbst mit seinem Akzent schaffte es die Aktion nur zu äußerst müdem Alibi-Gelächter von den Stars.
Selfie schlägt Musical
Die Eröffnung der Gala war für Harris im Grunde standesgemäß. Natürlich wurde die Show als Musical begonnen, Jack Black (45) und Anna Kendrick (29) sprangen zur Unterstützung auf die Bühne. Das war zwar imposant, im Vergleich zu DeGeneres' innovativem Selbstporträt mit Bradley Cooper (40) und Co. aber komplett vorhersehbar. Ob der Entertainer das im Vorfeld im Kopf hatte, als er davon sprach, das berühmt-berüchtigte Oscar-Selfie des vergangenen Jahres toppen zu wollen? Es muss wohl so sein, denn sehr viel mehr ließ er nicht folgen.
"Grande Finale"
Als großes Highlight bot sich eigentlich nur noch die Oscar-Vorhersage von Harris, die er in einer Vitrine zu Beginn der Show deponierte und unter Bewachung stellte. Zum Schluss verlas er dann seine Prognosen, die allesamt mit Geschehnissen des Abends zu tun hatten und nicht etwa die Gewinner vorhersagten. Als großes Finale gedacht, verkam die Aktion aber eher zu drei gefüllten Sendeminuten, mehr nicht.