Neues Buch von Jojo Moyes: Das ist ihr Erfolgsgeheimnis

"Ein Bild von dir" heißt das neue Buch der britischen Bestsellerautorin Jojo Moyes. Über ein Jahrhundert hinweg sind zwei Frauen durch ein Porträt verbunden. Moyes wird es auch damit wieder in die Bestsellerlisten schaffen. Aber was macht ihre Werke so erfolgreich?
Drei Titel in der "Spiegel"-Paperback-Bestsellerliste stammen derzeit von Jojo Moyes: "Ein ganzes halbes Jahr" auf Platz fünf, "Weit weg und ganz nah" auf der Acht und "Eine Handvoll Worte" (16). Und voraussichtlich wird bald ein neues Werk dazukommen. Mit "Ein Bild von dir" (rororo, 544 Seiten, 14,99 Euro) erscheint am heutigen Freitag hierzulande das nächste Werk der 1969 geborenen britischen Autorin. Zeitgleich zum Roman gibt es zudem mit "Die Tage in Paris" auch die Vorgeschichte der Figuren aus "Ein Bild von dir" während ihrer Flitterwochen.
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"Ein Bild von dir"
In ihrem neuen Buch beschreibt Moyes die Geschichte eines Bildes - über fast ein Jahrhundert hinweg - und die zweier Frauen, deren Schicksal mit dem Porträt verbunden ist. Teil eins des Buches spielt 1916 in einem von Deutschen besetztem französischen Ort. Sophies Mann Édouard kämpft im Krieg. Nur ein Gemälde ist ihr geblieben, das Édouard einst von ihr malte. Und von dem auch der deutsche Kommandant, der über ihr Schicksal bestimmt, angetan ist. Wird das Bild die Rettung für sie und Édouard - oder ihr Verderben? Das Schicksal von Sophie begleitet die Leser auch in Teil zwei, der 2006 in London spielt. Liv trauert um ihren Mann David, der vor vier Jahren gestorben ist. Livs kostbarster Besitz: ein Gemälde, das er ihr einst schenkte - das Porträt von Sophie. Als ihr dieses Gemälde genommen werden soll, ist sie bereit, alles zu opfern.
Jojo Moyes' Erfolgsrezept
Allein in Deutschland haben sich bisher über vier Millionen Exemplare von Moyes' Büchern verkauft. Und was macht die Britin so erfolgreich? Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass sie zwar Frauenliteratur schreibt, ihre Heldinnen aber keine Upperclass-Ladys mit Modelmaßen aus der Großstadt sind: In "Weit weg und ganz nah" kämpft eine Alleinerziehende mit zwei Jobs (putzen und kellnern) um das Glück ihrer Kinder. In "Ein ganzes halbes Jahr" wird die arbeitslose Lou Pflegerin, nachdem sie Albträume von ihrem zwischenzeitlichen Aushilfsjob in einer Hühnerfabrik hatte.
Die dreifache Mutter Moyes nimmt ihren Job eben sehr ernst, sie möchte gute Literatur produzieren, auf die auch ihre Kinder stolz sein können. "Bei allem, was ich schreibe, frage ich mich, was meine sechzehnjährige Tochter denken würde, wenn sie es liest. Ich möchte über vorbildliche Frauen schreiben und nicht über solche, die sich Gedanken über ihr Aussehen oder den Mann an ihrer Seite machen", erzählte sie einmal in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".
Auch wenn man hinter ihren Büchern zunächst einmal Geschichten mit viel Kitsch erwarten würde, schafft Moyes es tatsächlich immer wieder, ohne schmalzige Klischees und die klassische Liebesromanzen-Sprache auszukommen. Und weckt trotzdem Gefühle bei den Lesern. Neben den Lovestorys greift sie schwere Themen auf wie Freitod, Leben mit Behinderung oder Klassenunterschiede. Eine Mixtur, die den Leserinnen und Lesern offensichtlich gefällt.