Nicholas Sparks: Das konnte er seinen Eltern nie sagen

Ein einsamer Briefkasten am Strand spielt eine wichtige Rolle im neuen Roman von Nicholas Sparks. Er selbst würde darin einen Brief an seine Eltern ablegen.
Nicholas Sparks (52) ist der Mann für die großen Gefühle. In seinem neuen Roman "Wo wir uns finden" (Heyne) erzählt er die Geschichte der 36-jährigen Hope Anderson: Sie steckt in einer unglücklichen Beziehung, zudem ist ihr Vater todkrank. Sie zieht sich ins Ferienhaus der Familie zurück, um nachzudenken. Am Strand trifft Hope auf Tru, einen Safari-Guide aus Simbabwe, den eine alte Familiengeschichte nach North Carolina führt. Die beiden verbringen einige unvergessliche Tage miteinander - dann muss Hope eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes weiteres Leben prägen wird.
Bereits sechs oder sieben Mal ist Nicholas Sparks in Afrika gewesen, erklärt der US-Bestsellerautor im Interview mit spot on news zu seinem neuen Werk. Nach Simbabwe, wo Trus Lebensgeschichte spielt, sei er dreimal gereist. Zudem hat Sparks Südafrika, Mosambik, Sambia, Botswana, Tansania, Ruanda, Kenia, Äthiopien, Ägypten und Dschibuti besucht. "Jedes Land ist anders", so Sparks, "aber ich habe sie alle genossen. "Ich habe es geliebt, in die Kultur einzutauchen und die Leute kennenzulernen, die dort leben. Ich mag die Geschichte und die Landschaft; ich mag die Musik und das Essen. Natürlich ist die Tierwelt oft auch spektakulär, und es ist ein Kontinent, den ich sicher wieder besuchen werde."
Nicholas Sparks würde seinen Eltern schreiben
Eine ganz besondere Rolle in "Wo wir uns finden" spielt ein Briefkasten am Strand, in den Menschen Post an die legen, die nicht mehr erreichbar sind, oder um ihre Geschichten zu erzählen. Dieser Briefkasten sei der Kern der Idee für dieses Buch gewesen, sagt Sparks. "Zu dieser Idee kam der Gedanke hinzu, dass ich etwas strukturell Ähnliches wie 'Wie ein einziger Tag', 'The Choice - Bis zum letzten Tag' und 'Das Lächeln der Sterne' machen wollte. In diesen Romanen - und in 'Wo wir uns finden' - ging ich der Idee nach, was passiert, wenn du die Liebe deines Lebens triffst, und etwas geschieht, das diese Liebe in Gefahr bringt. Natürlich wollte ich, dass der Roman auch originell und neu wird."
Und wenn Sparks selbst einen Brief in diesen einzigartigen Briefkasten aus seinem Buch legen würde, an wen wäre er gerichtet? Er würde an seine Eltern schreiben, verrät Sparks im Interview. Diese seien vor langer Zeit - beide durch Unfälle - plötzlich verstorben: "Ich möchte ihnen für alles danken, was sie für mich getan haben. Manchmal fühlt es sich so an, als hätte ich nie die Chance dazu gehabt."
Der Tod spielt in den Büchern von Nicholas Sparks oft eine bedeutende Rolle. "In meinen Romanen versuche ich, viele verschiedene Emotionen heraufzubeschwören - Liebe, Verwirrung, Hoffnung, Verliebtheit, Wut, Qualen... und Traurigkeit." Das lasse die Figuren für den Leser realer erscheinen, so Sparks, "und der Tod ist leider ein Teil der menschlichen Erfahrung". Ohne Tod - oder Traurigkeit - würden die Geschichten weniger Anklang finden, ist sich der Autor sicher.
Wann kommt der nächste Film?
In "Wo wir uns finden" trifft Hope eine Entscheidung, an der sie für den Rest ihres Lebens zweifelt. Das kennt auch Sparks, wie er erzählt: Es habe Zeiten gegeben, "in denen ich Menschen in mein Leben gelassen hatte, die sich als wenig vertrauenswürdig erwiesen". Aber der Bestsellerautor durfte sich in der Vergangenheit auch über zahlreiche große Erfolge freuen, einige seiner Geschichten wurden von Hollywood aufgegriffen. Wann der nächste Sparks-Film erscheint, könne er noch nicht sagen, verschiedene Projekte seien im Rennen, in verschiedenen Entwicklungsstadien, verrät er. Er sei genauso gespannt darauf wie die Fans.