Oscar Pistorius: Freispruch vom Mord-Vorwurf

Nach dem monatelangen Prozess gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius, begann heute die Urteilsverkündung. Das endgültige Strafmaß steht zwar noch nicht fest, eins ist aber klar: Pistorius wird nicht wegen Mordes verurteilt.
Richterin Thokozile Masipa (66) begann heute damit, das Urteil gegen Oscar Pistorius (27) zu verlesen. Dabei stellte sich heraus: Pistorius wird nicht wegen Mordes verurteilt. Es wird also angenommen, dass er seine Freundin Reeva Steenkamp nicht vorsätzlich getötet hat. Für eine entsprechende Schuldsprechung seien die Indizien nicht ausreichend gewesen.
Sehen Sie hier, wie der Prozess gegen Oscar Pistorius ablief
Die endgültige Urteilsverkündung wurde auf morgen vertagt. Wahrscheinlich ist aber, dass Pistorius wegen fahrlässiger Tötung belangt wird. Um den Grad der Fahrlässigkeit zu bewerten, wurde ein sogenannter "Reasonable Man Test" durchgeführt, der feststellen sollte, wie angemessen seine Reaktion in der Tatnacht war. Da Pistorius diesen nicht bestand, weil er in den Augen der Richterin bei klarem Verstand war, aber mit unangebrachter Gewalt handelte, gilt eine Gefängnisstrafe als wahrscheinlich. Das Höchstmaß liegt bei 15 Jahren.
Am 14. Februar 2013 hatte der Paralympics-Star Steenkamp durch eine geschlossene Toilettentür in seinem Haus erschossen. Die Erklärung des 27-Jährigen: Es sei ein schreckliches Versehen gewesen, er hätte seine Freundin für einen Einbrecher gehalten. Der Mordprozess begann schon im März, seine Verteidigung plädiert auf nicht schuldig.