Peer Augustinski und wie er die Welt sah

Den meisten dürfte Peer Augustinski aus seiner Serie "Klimbim" bekannt sein, doch in ihm steckte mehr als die Comedy-Sendung. In der Show "Mann-o-Mann" durfte der Entertainer und Schauspieler nach Herzenslust freche Sprüche klopfen - und zeigte sich privat auch von seiner nachdenklichen Seite. Wir zeigen Augustinskis Leben in Zitaten.
Deutschland trauert um Peer Augustinski. Der Schauspieler und Entertainer verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 74 Jahren. Obwohl er zahlreiche Rollen und Sendungen prägte, dürften die meisten Augustinski mit der Kultserie "Klimbim" verbinden. Ein Umstand, der auch Augustinski selbst nicht verborgen blieb. Über seine Karriere sagte er einst dem "Bayerischen Rundfunk": "Es gab zwei Straßenfeger: 'Das Halstuch' und 'Klimbim'."
Während sich an den TV-Mehrteiler "Das Halstuch", der in den frühen 1960er Jahren gefühlte zwei Drittel der Bevölkerung an die Fernsehsessel fesselte, nicht mehr viele erinnern mögen, ist die Show "Mann-o-Mann" doch einigen in Erinnerung geblieben. Für Augustinski bot die Spielshow die Gelegenheit, sich mit frechen Sprüchen auszutoben - wobei er keinesfalls diskriminierte. Zwar wurden Macho-Sprüche ausgeteilt, wie zum Beispiel: "Die hohen Künste, als da sind: Malen, Bildhauen, Bügeln." Doch wurden die mit Seitenhieben gegen das eigene Geschlecht ausgeglichen: "Der deutsche Durchschnittsmann ist laut Statistik 36 Jahre alt, arbeitet als Nachtwächter in einer Matratzenfabrik und verdient - eine Tracht Prügel."
Das Lachen verging Augustinski mit seinem Schlaganfall, den er 2005 während einer Hörbuch-Produktion erlitt und der ihn mit einer halbseitigen Lähmung zurückließ. Ein Schicksal, mit dem sich der Komiker nie abfinden konnte, wie er der "Bild" erzählte: "Ich habe mich nie an das neue Leben nach dem Schlaganfall gewöhnt. Mein größter Wunsch ist es, das mit mir alles wieder so wie früher wird. Aber den Wunsch kann mir niemand erfüllen. Das ist vorbei."
Aufgeben war allerdings keine Option - den Mimen zog es zurück auf die Bühne, obwohl er ohne Gehhilfe nicht laufen konnte. "Ein Freund schreibt mir ein Stück, bei dem ich im Rollstuhl sitzen kann", verriet Augustinski dem Blatt augenzwinkernd. Das Ergebnis: 2011 feierte er einen Bühnenerfolg mit "Alles auf Krankenschein".
Bis unmittelbar vor seinem Tod hatte Augustinski seinen Humor nicht verloren. Wie seine Frau der "Bild"-Zeitung mitteilte, hatte er noch mit dem Pfleger gescherzt, bevor dieser ihn kurze Zeit später tot auffand. Wenn es nach ihm selbst geht, ist damit allerdings noch nicht vollkommen Schluss; dem "Focus" sagte er auf die Frage nach dem Leben nach dem Tod: "Das muss es geben. Da bin ich mir sicher."