Prinz Charles: Was macht er aus dem Erbe der Queen?

"Charles - Mit dem Herzen eines Königs" ist jetzt auf Deutsch erschienen. Die Biografie über den Thronfolger hat in Großbritannien schon für einige Schlagzeilen gesorgt.
Prinz Charles ist für viele immer noch der gefühlsarme Ex-Ehemann der verstorbenen Lady Diana (1961-1997). Oder jetzt der Großvater von Prinz George und Prinzessin Charlotte. Aber was treibt den 66-Jährigen, der sein Leben lang darauf vorbereitet wurde, König zu werden, eigentlich um? Das beleuchtet die Biografie "Charles - Mit dem Herzen eines Königs" (Heyne, 480 Seiten, 19,99 Euro) von Catherine Mayer, die jetzt auch auf Deutsch erschienen ist.
Eine große Enthüllungsstory ist das Buch nicht geworden. Einiges darin sorgte in Großbritannien, wo es schon Anfang Februar herausgekommen ist, aber doch für Diskussionen. Zum Beispiel die Passagen über heftige Revierkämpfe innerhalb von Charles' Personal - an denen der Chef selbst nicht ganz unschuldig sein soll. Auch soll es in seinem Umfeld nicht viel Geschäftssinn geben.
Zudem schreibt Mayer, dass Queen Elisabeth II. (89) darüber besorgt sein soll, wie sich Charles als König machen würde. Sein großer Einsatz für den Umweltschutz etwa könnte die Rolle der Monarchie verändern. Die vielfältigen Interessen von Charles, neben dem Umweltschutz beispielsweise Architektur, Städteplanung oder Homöopathie, werden in dem Buch ebenfalls beleuchtet.
Nichts Neues?
Eine Biografie über Charles, der nur einen kleinen Kreis von Freunden und Vertrauten haben soll, muss natürlich auch Informationen über seine unglückliche Beziehung mit Diana beinhalten: Bis kurz vor der Eheschließung soll Charles noch gezweifelt haben, heißt es bei Mayer. Lady Di soll von den Zweifeln ihres Bräutigams nichts gewusst haben, sich jedoch auch selbst nicht sicher gewesen sein.
Rückwirkend betrachtet dürfte das wenig überraschend sein - und das ist es auch, was viele Leser der Autorin vorwerfen: Das Buch berichte wenig bis gar nichts Neues über Charles. Fans von Mayers Werk sind unterdessen der Meinung, dass das Buch sehr wohl einen anderen Charles schildere als den, den man aus der Boulevardpresse kenne: Einen vielseitig interessierten Mann, der viel leistet und sich kümmert.
Doch nicht autorisiert
Entstanden ist das Buch "auf der Basis zahlreicher Interviews mit dem engsten Kreis der Freunde, Wegbegleiter, Mitarbeiter und auch mit ihm selbst", heißt es in der Beschreibung des Verlags. Nachdem in Großbritannien erste Auszüge erschienen waren, war das Büro von Prinz Charles offenbar bemüht, das zu relativieren.
Die Biografie sei nicht autorisiert und die Autorin habe auch keinen exklusiven Zugang zu Charles gehabt, wie unter anderem die "BBC" zitierte. Für alle, die einen näheren Blick auf die Person von Prinz Charles werfen wollen, bietet "Charles - Mit dem Herzen eines Königs" sicherlich so oder so einen detailreichen Überblick.