Rührender Nachruf von Doris Dörrie auf Hannelore Elsner

In der "SZ" verabschiedet sich die Regisseurin Doris Dörrie mit liebevollen Erinnerungen von der verstorbenen Schauspielerin Hannelore Elsner. In dem Text erinnert sie sich an die gemeinsame Zusammenarbeit - und erzählt, wie Elsner einst ihren Frieden mit ihrer "Oma"-Rolle schloss.
Mit einem bewegenden Nachruf hat die Regisseurin und Autorin Doris Dörrie (63, "Kirschblüten - Hanami") Abschied von Hannelore Elsner (77, "Alles auf Zucker") genommen, die einem Krebsleiden erlegen ist.
In dem Artikel, den die "Süddeutsche Zeitung" veröffentlicht, schildert Dörrie ihre erste Begegnung mit Elsner "kaum zehn Tage vor Drehbeginn" des Films "Kirschblüten - Hanami". Hannelore Elsner sollte die Rolle der Trudi Angermeier übernehmen: "Sie kann sich mit der Trudi nicht recht anfreunden, als ich sie bitte, die Rolle bayerisch anzulegen, sagt sie, das kann ich nicht, das geht auf gar keinen Fall."
"Aber die Trudi kommt aus Bayern, es muss sein. Sie schweigt lange, dann lächelt sie ihr berühmtes Blitzlächeln, dem niemand, wirklich niemand auf der ganzen weiten Welt widerstehen kann und sagt: "Na gut, dann spiele ich meine Oma."
"Sie erzählt, dass sie aus Burghausen stammt und ihre Oma so geliebt hat, und dass sie als Kind nur bayrisch gesprochen hat und sich das so mühsam abgewöhnt hatte und nie, nie eine bayerische Rolle gespielt hat. Aber jetzt will sie die Trudi als Hommage an ihre Großmutter spielen."