Star-Regisseur und Hype-Maschine: Das Phänomen J.J. Abrams

Ob bei Serien oder Kino-Blockbustern: Überall scheint man derzeit den Namen J.J. Abrams zu erspähen. Doch was macht den Regisseur, Drehbuchautor und Produzent so besonders?
Wenn einem Regisseur sowohl das "Star Trek"- als auch das "Star Wars"-Universum anvertraut wird, kann wohl mit Fug und Recht behauptet werden, dass besagter Filmemacher in Hollywood angekommen ist. J.J. Abrams ist dieses Kunststück gelungen, und das obwohl der 49-Jährige in beiden Lagern nicht nur Befürworter hat. Ist er ein Regisseur zwischen Genie und Hype-Wahnsinn, der zwar genau weiß, wie gute PR funktioniert, aber der erzeugten Manie um seine Werke am Ende nicht immer gerecht wird? Stichwort "Lost"? Anlässlich des Kinostarts von "10 Cloverfield Lane", der indirekten Fortsetzung von "Cloverfield", bei dem er als Produzent fungierte, soll das Phänomen J.J. Abrams erklärt werden.
Mehr über J.J. Abrams neuestes Projekt erfahren Sie in diesem Video bei Clipfish
Qualität statt Quantität
Gefühlt erspäht man derzeit auf so gut wie jeder Produktion ein J.J. hier und ein Abrams dort. Doch sieht man sich dann das tatsächliche Schaffen von ihm an, so fällt auf, dass er bei gar nicht so vielen, dafür wohl bekannten Filmen und Serien mitwirkte. Neben "Star Wars" und "Star Trek" führte er beispielsweise nur in zwei anderen Filmen Regie: Bei seinem Debüt in "Mission: Impossible III" 2006 und seiner Herzensangelegenheit, "Super 8". Mit diesem Film zeigte Abrams ganz unverhohlen, dass Steven Spielberg (69) sein großes Regie-Vorbild ist - keine schlechte Wahl.
In allen Bereichen zu finden
Auf der faulen Haut lag Abrams trotz der überschaubaren Filmografie aber nie, ganz im Gegenteil. Mit gerade einmal 25 Jahren schrieb Abrams etwa das Drehbuch zu dem ausgezeichneten Drama "In Sachen Henry" mit Harrison Ford in der Hauptrolle, einige Jahre später folgte das Skript zu "Armageddon". Allein anhand dieser beiden Filme zeigt sich, dass Abrams sich nicht auf ein Genre limitieren will und immer neue Wege geht.
So zum Beispiel auch im Serien-Business. Von 2001 bis 2006 betätigte er sich als Regisseur und Drehbuchautor bei "Alias - Die Agentin" mit Jennifer Garner (43) in der Titelrolle. Diese Serie überschnitt sich für zwei Jahre sogar mit einer weiteren Show, für die sich Abrams verantwortlich zeichnete, an der er sich aber etwas überhob: "Lost". Zu viele Geheimnisse und Mysterien packte er in die Geschichte einer abgestürzten Passagiermaschine, als dass alles für die Zuschauer am Ende zufriedenstellend aufgelöst werden konnte.
Gerne auch im Hintergrund
Oft überlässt Abrams aber auch anderen die Kontrolle und bleibt als ausführender Produzent im Hintergrund. So etwa seit 2011 bei der Serie "Person of Interest" oder den Filmen "Mission: Impossible - Rogue Nation" und "Cloverfield". Auch bei der Fortsetzung "10 Cloverfield Lane", die lange Zeit unter diversen anderen Namen in der Mache war und am 31. März in den Kinos startet, taucht Abrams Produktionsfirma Bad Robot wieder auf. Tausendsassa Abrams hat mal wieder zugeschlagen.