Stefan Gwildis: "Ich bin ein musikalischer Reiseleiter"

Sänger Stefan Gwildis geht ab Freitag auf seine "Alles dreht sich"-Tour. Zuvor hat er der Nachrichtenagentur spot on news ein Interview gegeben.
Der Hamburger Stefan Gwildis (57) ist Musiker aus Leidenschaft. Doch seine Karriere verlief anders als die vieler Kollegen. Seinen Durchbruch hatte er erst als gestandener Mann. Warum er dafür dankbar ist, hat er im Interview zu seiner "Alles dreht sich"-Tour (Start: 12. Februar) der Nachrichtenagentur spot on news erzählt. Außerdem verrät er, was seine Fans bei den Konzerten quer durch Deutschland erwartet, und was für ihn das Besondere an Live-Auftritten ist.
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Für Ihre "Alles dreht sich"-Tour haben Sie in jeder Konzertstadt einen lokalen Gospel-Chor gesucht. Wie war die Resonanz?
Stefan Gwildis: Es gab eine ganz hervorragende Resonanz. In vielen Städten haben wir sogar die Qual der Wahl zwischen mehreren tollen Chören.
Auf was im Speziellen dürfen sich Ihre Fans auf Ihrer Tour freuen?
Gwildis: Auf eine spitzen Band - allesamt mega Musiker. Das neue Album in seiner Live-Version und viele schöne Songs der letzten acht Alben.
Wird es auch Gastauftritte befreundeter Musiker wie Joja Wendt geben?
Gwildis: Auch wir sind gespannt, wer uns bei den Konzerten besuchen wird. Ein paar heiße Kandidaten gäbe es ja, aber verraten kann ich nichts.
Was ist für Sie das Besondere an Live-Auftritten?
Gwildis: Die Interaktion mit dem Publikum, das direkte Feedback. Eine neue Platte aufzunehmen ist ein spannender Prozess und ein super Gefühl das Ergebnis in den Händen zu halten - aber Live zu spielen, auf Tour zu sein, das ist einfach geil!
Haben Sie vor Ihren Auftritten ein bestimmtes Ritual?
Gwildis: Vor jedem Auftritt brauche ich frische Luft und eine Banane - dann wird das was!
Ihr Song "Handvoll Liebe" klingt wie ein Rezept zum besseren Miteinander der Menschen. Ein Rezept das vor allem in der jetzigen Zeit wichtiger denn je scheint. Und obwohl die Zutaten für jeden Menschen frei zugänglich sind, fällt es vielen doch so schwer, diese zu verwenden. Haben Sie trotzdem Hoffnung, dass in unserer Gesellschaft am Ende Toleranz, Respekt und Liebe siegen werden?
Gwildis: Ich sehe im Freundes- und Bekanntenkreis eine unglaubliche Solidarität, ein großes Maß an Empathie und viel praktische Mithilfe mit dieser neuen Situation umzugehen. In Deutschland gibt es viele, viele Menschen, die wissen beziehungsweise ahnen, was Flucht und Vertreibung bedeuten.
Hat Musik überhaupt die Kraft, etwas zu bewegen?
Gwildis: Musik kann all das mit seiner Wärme unterstützen.
Ist es Ihnen wichtig, dass Sie Ihre Fans bei Ihren Konzerten auch zum Nachdenken anregen?
Gwildis: In erster Linie sehe ich mich als musikalischer Reiseleiter, der mit seiner Band und den Konzertbesuchern einen Ausflug durch verschiedene Spielarten der Soulmusik macht. Es liegt in der Natur der Sache, dass es dabei immer um Groove, Wärme und der sich stets wieder stellenden Frage nach Freiheit geht.
Mit ihrem Album "Neues Spiel" gelang Ihnen 2003 der Durchbruch. Damals waren Sie Mitte 40. Nicht das jüngste Alter, um richtig durchzustarten. Woher haben Sie Ihr langes Durchhaltevermögen genommen?
Gwildis: Mein Großvater, der Tischlermeister war, sagte immer: "Gutes Holz wächst langsam!" Und dafür bin ich meinem Schicksal dankbar - langsam wachsen zu dürfen!
Die Tour-Termine: Norderstedt (12.2.) +++ Lübeck (15.2.) +++ Lüneburg (17.2.) +++ Celle (19.2.) +++ Leipzig (20.2.) +++ Halle/Saale (22.2.) +++ Berlin (23.2.) +++ Bremen (24.2.) +++ Hannover (25.2.) +++ Bochum (27.2.) +++ Köln (28.2.) +++ Neunkirchen (1.3.) +++ Frankfurt/Main (2.3.) +++ Stuttgart (3.3.) +++ München (4.3.)