Til Schweiger fordert Empathie für Flüchtlinge
Es ist ein Thema, das seit vielen Wochen ganz Deutschland bewegt. Erneut hat sich nun auch Til Schweiger zur Flüchtlingskrise geäußert. Der Filmemacher wünscht sich vor allem, dass sich die Menschen direkter mit dem Thema auseinander setzen.
Sein Engagement für Flüchtlinge brachte ihm viel Spott und Häme ein, aber noch mehr Zustimmung und Unterstützung. Jetzt konkretisiert Til Schweiger (51, "Honig im Kopf") in einem Interview mit dem "RTL Nachtjournal" seine Einstellung zu dem brisanten Thema. Ihm selbst würden die Schicksale sehr nahe gehen. Er stelle sich einfach vor, dass das seine eigenen Kinder auf der Flucht seien könnten. "Leute, denkt doch mal nach und beschäftigt Euch mit dem Schicksal der Flüchtlinge", betont Schweiger weiter. Es könne jeden treffen.
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Eine restriktive Flüchtlingspolitik, die in manch europäischem Land betrieben wird, stößt beim Schauspieler und Regisseur auf wenig Gegenliebe. "Es kann auch nicht sein, dass Deutschland alle Flüchtlinge aufnimmt und andere Länder einfach sagen: 'Machen wir nicht'", so Schweiger weiter. Fakt sei aber, dass die Flüchtlinge nun in Deutschland seien. Es sei unsere Pflicht als Menschen, zu helfen.
Ein Problem sieht Schweiger auch in den bürokratischen Abläufen, die Flüchtlinge teilweise über sich ergehen lassen müssten und nennt dabei ein konkretes Beispiel: "Der Mann spricht vier Sprachen: italienisch, französisch, englisch und arabisch." Er wolle auch unbedingt arbeiten und habe eine Adresse von Freunden in Bremen, wo er wohnen könnte. "Aber dann kommt er erstmal nach Hamburg ins Lager", führt der 51-Jährige aus. Es sei absurd, dass so jemand den Platz für andere wegnehmen würde, die keine Kontakte in Deutschland hätten.
Schweiger spricht nicht mehr mit vernagelten Leuten
Auch auf kritische Mails und entsprechende Einträge bei Facebook geht Schweiger ein. Er habe allerdings aufgegeben, mit Menschen zu sprechen, die "vernagelt" seien. Man müsse aber unentschlossenen Leuten klar machen, dass sie nachdenken und sich mit dem Schicksal der Flüchtlinge beschäftigen sollen.
Für die vielen ehrenamtlichen Helfer hat Schweiger indessen viel Lob übrig: "Die Leute sind so engagiert und sagen nicht: 'Das Boot ist voll, wir wissen nicht mehr, wie wir weiterkommen sollen'." Sie hätten die Haltung 'Wir geben unser Bestes' und würden nicht nur jammern.