14,5 Millionen: Münster-Tatort "Fangschuss" mit neuen Rekord

Rekord! Der Tatort aus Münster holt 14,5 Millionen Zuschauer. Thiel (Axel Prahl) und Nadeshda (Friederike Kempter) haben nachgemessen. © WDR/Thomas Kost
Irgendwann gegen 21:00 Uhr fragte ein Nutzer bei Twitter, ob sich im Münster-Tatort "Fangschuss" überhaupt noch jemand für den toten IT-Menschen interessierte, der zu Beginn theatralisch seiner Ex-Freundin vor die Füße gefallen war. So eine Kleinigkeit wie ein Mord kann schon mal in Vergessenheit geraten, wenn man Wichtigeres zu tun hat.
Boerne (Jan Josef Liefers) paukt schließlich für den ersehnten Jagdschein, gleichzeitig plagt ihn die Sorge um sein volles Haar. Thiel (Axel Prahl) hingegen hadert noch mit seiner Rolle als frischgebackener Vater der blauhaarigen Leila (Janina Fautz) und wollte eh lieber ins Fitness-Studio). Da kommt so ein Mordfall halt schon mal ungelegen.
Irgendwann muss sich das Gespann vom Tatort Münster dann aber doch mal beruflich betätigen. Angesichts der hanebüchenen Story in "Fangschuss" ist die mangelnde Motivation aber auch kein Wunder. Der vermeintlich unfruchtbare Journalist (Christian Maria Goebel), der als zweite Leiche in der Rechtsmedizin landet, hat irgendetwas Brisantes aufgedeckt. Ob es sich um verseuchtes Tierfutter aus der Ukraine handelt oder doch um dubiose Tierversuche, ist den Herren Ermittlern fast ebenso egal wie den meisten Zuschauern.
Unglaubliche 14,56 Millionen (39,6% Marktanteil) Zuschauer machten " Fangschuss" zum besten Münster-Tatort aller Zeiten machen und zum erfolgreichsten Tatort seit 1992. Damals knackten Stoever und Brockmöller sogar die 15-Millionen-Marke. Alles davor ist mit heutigen Zahlen nicht vergleichbar, denn die Messung und das Programmangebot haben sich geändert.
Und alle diese Millionen bekamen genau das, was sie erwarten. Zwei gut aufgelegte Hauptdarsteller, die sich lauwarme Gags zuspielen und das übliche Münster-Repertoire routiniert herunterspielen. Skurrile Situationen, Boerne überheblich und Thiel mürrisch, ein bisschen Standesdünkel und die obligatorische Alibi-Szene am Münsteraner Prinzipalmarkt - und am Ende ist doch alles wieder wie immer. Konservativer geht es kaum. Da passt es bestens ins Bild, dass sich Guido Cantz als falsche Leiche einschmuggeln konnte und als furzende Leiche das Niveau nicht unterboten hat. Doch dass sich nur mit solchen Tatorten gute Quoten einfahren lassen, haben schon die vergangenen Fälle gezeigt. Dennoch: Glückwunsch, Münster!
Das sagt Twitter zum Tatort aus Münster
Ein Tatort aus Münster. Und alle so:
Obwohl Twitter nicht gerade als Sammelstelle für Münster-Fanatiker bekannt ist...
Offene Vaterschafts-Fragen hatten wir erst letzte Woche in Köln. In Münster gerät es aber ob der zahlreichen Nebenschauplätze ähnlich unübersichtlich.
Die größte Spannung bot da fast die Frage: