Legendärer Tatort: SWR zeigt erstmals wieder "Der gelbe Unterrock"
Nach über 35 Jahren zeigt der SWR am Samstag den legendär schlechten Tatort "Der gelbe Unterrock". © SWR/Wolfgang Pankoke
Wegen "erheblicher qualitativer Mängel" verschwand er gleich nach der Erstausstrahlung im legendären Giftschrank, nun wird "Der gelbe Unterrock" erstmals wiederholt. Am Samstag, 16. Januar, zeigt der SWR um 23:25 Uhr den dritten und letzten Fall von Kommissarin Buchmüller (Nicole Heesters). Schon im Mai war bekannt geworden, dass der Film im Sender gesichtet worden war und eine Wiederholung angedacht sei.
Heute Schweiger & Tukur, damals der Unterrock
Was heute Til Schweiger oder Ulrich Tukur ist, war 1980 "Der gelbe Unterrock". Statt Facebook-Pöbeleien hagelte es damals jedoch analoge Kritik, zahlreiche Zuschauer beschwerten sich telefonisch und per Post bei der ARD. Von "konfus" über "mies" bis hin zu "lächerlich" reichten die Kommentare, auch die Presse ließ kein gutes Haar an der Folge. Außerdem zeigt der Film eine krude Mischung von Gewalt an Frauen, Selbstjustiz und Amtsanmaßung. Nicole Heesters warf daraufhin das Handtuch und kehrte nicht wieder in die Rolle von Kommissarin Buchmüller zurück.
Inzwischen sieht der SWR den Tatort laut einer Sprecherin den Tatort "Zeitdokument" und entschied sich, den Giftschrank zu öffnen. Vermutlich ein Bonbon für die Tatort-Fans, zufällig hereinzappende Zuschauer dürften wohl eher abgeschreckt werden.
"Psychisch gestörter Kleiderfetischist"
In der Tat fällt es nicht ganz leicht, die Handlung kompakt zusammenzufassen: Der psychisch gestörte Kleiderfetischist Harry Wagner (Michael Prelle, er trägt den namensgebenden Unterrock) dringt ins Haus der Familie Klefisch ein, belästigt Tochter Marianne (Esther Christinat) und bringt sie schließlich um. Daraufhin wird Wagner nicht nur von Kommissarin Buchmüller, sondern auch vom Vater und vom Freund der Toten gejagt. Es kommt heraus, dass Marianne gemeinsam mit Molly, der Ex von Harry Wagner in Drogengeschäfte verwickelt war und Molly den Auftrag für den Mord erteilt hatte. Wer den Inhalt des mit 105 Minuten außergewöhnlich langen Tatortes im Detail nachlesen möchte, findet bei Wikipedia eine ausführliche Zusammenfassung.