Tatort aus Dresden: Lebenslang offline

Tatort Dresden: Nach oben ging es für Henni Sieland (Alwara Höfels) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) leider nur im Stadion. Ansonsten war "Level X" ein ziemlicher Reinfall. © MDR/Gordon Muehle
Hätte ja klappen können: Bislang hat das neue Tatort-Team aus Dresden einen ordentlichen Job gemacht, auch dank Autor Ralf Husmann. Der war jedoch im dritten Fall "Level X" nicht mit an Bord, und prompt geht der eigentlich vielversprechende Schauplatz den Bach runter. Auch in Sachen Quote: 6,94 Millionen (22,4% Marktanteil) Zuschauer sind in Tatort-Kreisen ein veritabler Flop - auch mit der parallel laufenden Formel 1.
" Level X" zeigte sich dermaßen platt und technik-feindlich, dass wohl selbst die Tatort-Zuschauer im Rentenalter nur den Kopf schütteln konnten. Solch eine wirklichkeitsfremde schwarzweiß-Malerei kannte man sonst nur von den gewollt kritischen Lena-Odenthal-Fällen. Doch selbst der Ludwigshafener Tiefpunkt "Im Abseits" ist für eine Twitter-Nutzerin noch besser als das jüngste Werk des MDR.
Fast noch schlimmer als der hanebüchene Inhalt ist die Platzierung in der Themenwoche rund um den Glauben. Die neuen Online-Stars treten an die Stelle der Religion, schnelle Klicks sind alles, was zählt? Puh, wie Neid-zerfressen und erzkonservativ muss man sein, um so was zu schreiben/drehen/abzusegnen?
Die Hauptdarstellerinnen Alwara Höfels, Karin Hanczewski und Martin Brambach konnten einem bei Level X beinahe leid tun. Tapfer spielten sie gegen das grottige Drehbuch an, doch zu retten war nicht mehr viel. Im nächsten Fall gibt es dann wieder ein Skript von Ralf Husmann - und hoffentlich geht es wieder bergauf.
Das sagt Twitter zum Tatort aus Dresden
Dresden ist eine schöne Stadt, doch leider mit einem schlechten Ruf. Auch ohne diesen Tatort.
Schlechter Tatort, gut für Twitter. Doch statt lustiger Kommentare herrschte größtenteils Entsetzen.