Tatort Luzern wird eingestellt
Ende mit Ansage: Für den Tatort Luzern ist bald Schluss. ©ARD Degeto/SRF/Daniel Winkler
Es ist ein Ende mit Ansage: Nach neun Jahren und insgesamt 17 Folgen werden die Schweizer Ermittler Reto Flückiger (Stefan Gubser) und Liz Ritschard (Delia Meyer) in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Der verantwortliche Sender SRF zog damit wohl die Konsequenzen aus der Tatsache, dass das Luzerner Ermittlerteam die mit Abstand schlechtesten Zuschauerwerte unter den derzeitigen Tatort-Drehorten aufweist. Im Schnitt konnten sich am Sonntagabend gerade einmal 6,8 Millionen Zuschauer für den Tatort aus Luzern begeistern, das entspricht einem Marktanteil von 21,1%. Zum Vergleich: der Tatort aus Münster lockt pro Folge im Schnitt 2 Millionen Zuschauer mehr vor den Bildschirm.
Ab 2019 kommt der Tatort aus Zürich
Die beiden letzten Tatort-Folgen aus Luzern werden 2018 gedreht und 2019 ausgestrahlt. Doch zum Glück wird sich das Schweizer Fernsehen nicht aus dem Tatort-Senderverbund zurückziehen. Ab Januar 2019 wird der SRF die Produktion lediglich mit einem neuen Team nach Zürich verlagern. Nachdem es von 1990 bis 2002 bereits einen Tatort aus Bern gegeben hatte, wird Zürich somit nun der dritte Drehort für den Tatort in der Schweiz.
Das Konzept steht noch nicht
Wie das neue Konzept aussieht und wer in die Fußstapfen von Stefan Gubser und Delia Meyer tritt, ist laut der Presseinformation des SRF noch nicht bekannt. Hauptdarsteller Stefan Gubser äußerte sich zum Ende des Tatort Luzern mit den Worten: „Es war eine aufregende, intensive Zeit, die ich nicht missen möchte“. Er wünsche Zürich und dem neuen Team spannende, ungewöhnliche und überraschende Fälle mit einer Prise Humor und hoffe, „sie haben ebenso viel Spaß am Tatort, wie wir ihn hatten“.
Neustart mit frischem Wind erforderlich
Gubsers Filmpartnerin Delia Mayer meinte, sie sei der Rolle der Liz Ritschard nach acht Jahren entwachsen. „ Ich bedanke mich beim Team und wünsche dem Schweizer Tatort einen tollen Neustart mit frischem Wind, Spaß und Risikobereitschaft.“
Dieser frische Wind wird nötig sein. Die Geschichten, die der Tatort Luzern in den letzten Jahren erzählte, waren nicht schlecht. Doch oft wurde durch Monotonie und Langatmigkeit viel davon kaputt gemacht. Für die deutschen und österreichischen Zuschauer war zudem vor allem die grottenschlechte, zeitverzögerte Synchronisation der Filme - die im Original auf Schwizerdütsch gedreht werden - ein Graus. Drücken wir dem neuen Team aus Zürich die Daumen, dass hier einiges besser läuft.
Zwei bislang nicht gesendete Folgen aus Luzern (Arbeitstitel „ Notstandsrecht“ und „Alte Männer sterben nicht“) liegen übrigens noch in der Schublade und werden wohl im Laufe des Jahres 2018 ausgestrahlt. Mit den beiden angekündigten Drehstarts in 2018 werden wir Reto Flückiger und Liz Ritschard also wohl insgesamt noch viermal auf dem Bildschirm sehen können.