"Der Bachelor": So wenig verdienen die Kandidatinnen

Wer denkt beim Thema Liebe denn an Geld? Die Teilnehmerinnen der RTL-Show "Der Bachelor" wahrscheinlich nicht. Würden sie sonst in einem Knebelvertrag die meisten ihrer Persönlichkeitsrechte für eine mickrige Gage abtreten? Ein Blick in das Regelwerk der Produktionsfirma verrät, wie wenig eine Zicken-Kriegerin im Kampf um die Rosen des Junggesellen verdient - und was sie dafür alles machen muss...
Es ist wie überall: Wenn es um's Geld geht, ist Schluss mit lustig. So auch bei der RTL-Kuppelshow "Der Bachelor", von der seit Januar die fünfte Staffel im Fernsehen läuft. Denn die flotten Bienen wollen für das TV-Buhlen um Junggeselle Oliver Sanne (28) auch Pinkepinke sehen. Wenn sie aber gegen ihren "Mitwirkendenvertrag" mit Seapoint Productions verstoßen, ist die Gage futsch. Und die liegt laut der "Bild"-Zeitung ohnehin bei nur 3000 Euro für den bis zu sechs Wochen dauernden Dreh. Der Zeitung liegt der 30-seitige Knebel-Pakt vor, und sie stellt fest, dass die Bezahlung seit zehn Jahren die gleiche ist: Bei 24 Stunden Mikrofon-Tragepflicht verdient eine Herzdame also umgerechnet 2,97 Euro in der Stunde. Das ist hart.
"Der Bachelor" gibt es auch im Livestream bei Magine TV für Tablets und Smartphones
Ein "Maulkorb" für 2,97 Euro Stundenlohn
Und für diese knapp drei Euro Stundenlohn wird einiges verlangt - oder vielmehr verboten: Handys, Laptops, Fotoapparate oder MP3-Player müssen die Zicken-Kriegerinnen an der Tür zur kalifornischen "Bachelor"-Villa abgeben, damit nichts vom Dreh an die Außenwelt dringt. Und in Notfällen müssen Postkarten geschrieben werden? Nein, wenn es unbedingt sein muss, steht ein überwachtes Produktions-Telefon zur Verfügung. Private Ausflüge sind strengstens verboten. Das heißt: 24 Stunden unter Kamerabeobachtung, 24 Stunden Mikro am Körper, 24 Stunden Abrufbereitschaft. Denn falls die Produktion ruft, müssen die Puppen tanzen.
Nur zum Duschen darf das Mikro abgelegt werden
Nur zum Rauchen dürfen, nein, müssen, die Rivalinnen vor die Tür. Und nur zum Duschen oder Schwimmen darf das Mikro abgelegt werden. Aber damit noch nicht genug, denn die Frauen dürfen auch nicht anziehen, was sie wollen: Keine Streifen, keine Logos. Und: "Die Mitwirkende bekommt vor Abflug eine Packliste mit Kleidungsstücken, die mitgenommen werden müssen" und "verpflichtet sich, diese einzupacken", steht im Vertrag. Aber welcher Fummel letztendlich in den medienwirksamen "Nächte der Rosen" übergezogen werden, muss mit der Produktionsfirma nochmals einzeln abgesprochen werden.
"Die Mitwirkende gewährleistet, körperliche und seelische Herausforderungen zu überstehen"
Und wenn der ganze Stress für den Hungerlohn zum Kollaps führt, ist die Kandidatin auch selbst Schuld. Hat sie doch zuvor "gewährleistet", dass sie "körperlich und seelisch" in der Lage ist, "an der Produktion teilzunehmen (Flug, körperlich anstrengende Herausforderungen etc.)." An der unscheinbaren, beiläufigen Abkürzung "etc." hat die Rose ihre Dornen.
Alle Infos zu "Der Bachelor" im Special bei RTL.de.