Frank Busemann: "'Let's Dance' habe ich abgelehnt"

Wie Thomas Häßler bei "Let's Dance" das Tanzbein schwingen? Das kommt für Olympia-Silbermedaillengewinner Frank Busemann nicht in Frage. "Ich hatte bei der ersten Staffel eine Anfrage, die ich abgelehnt habe", verrät er im Interview. Anderen Formaten gegenüber ist er jedoch durchaus aufgeschlossen.
Der ehemalige Spitzensportler Frank Busemann (40) kämpft eisern um den Sieg in der VOX-Show "Ewige Helden" (dienstags, 20.15 Uhr). In der heutigen fünften Ausgabe der Sendung blickt der Zweite des Olympischen Zehnkampfs von Atlanta auf seine sportlichen Erfolge zurück. Wer ihm den Sieg bei "Ewige Helden" streitig machen könnte und warum er Ex-Mitstreiter Thomas Häßler (49) niemals zur RTL-Show "Let's Dance" folgen würde, erklärt er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
So langsam lichten sich die Reihen bei "Ewige Helden". Welcher Sportler hat Sie bisher am meisten beeindruckt?
Frank Busemann: Bisher war es eindeutig Heike Drechsler, weil sie ein paar Mal bis zum Äußersten gekämpft und nie aufgegeben hat.
Warum wollten Sie unbedingt bei der Show dabei sein?
Busemann: Weil ich den Wettkampf liebe und die Herausforderungen interessant und teilweise echt abgefahren waren. Britta Steffen sagte im Vorfeld, dass es der letzte Wettkampf unseres Lebens sei - das stimmt. Sich mit den anderen Weltklassesportlern zu messen, hatte einen unglaublichen Reiz.
In der heutigen Sendung blicken Sie auf Ihre Erfolge zurück. Was ist für Sie der größte Moment Ihrer Karriere?
Busemann: Ganz klar der Gewinn der Olympischen Silbermedaille. Da ging nichts mehr drüber. Die Wahl zum Sportler des Jahres war auch klasse, aber natürlich mit Atlanta unmittelbar verbunden.
Der Traum vom Olympia-Gold hat sich für Sie nicht erfüllt. Trauern Sie dieser verpassten Chance noch nach?
Busemann: Es war zum Glück keine verpasste Chance. Ich hatte diesen "magischen Moment", dem jagen andere ein ganzes Leben lang nach - sagte mir mal ein Journalist, und da hat er Recht. In Sydney habe ich es versucht, aber selbst verbockt. Dafür kann ich keinem außer mir die Schuld geben. Ich wäre gern Olympiasieger, aber es sollte nicht sein, es ist okay.
Wie schwer war es damals für Sie, vom Profi-Sport ins "normale" Leben zu wechseln?
Busemann: Sehr leicht. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass ich mein Studium zu Ende bringe, mir einen Job suche, arbeiten gehe, und der Sport einfach nur Sport war, fertig. Dass ich dann einen komplett anderen Weg einschlagen durfte, indem ich zum Beispiel Vorträge halte und Medienarbeit mache, das überrascht mich heute noch und macht mich jeden Tag dankbar.
Treiben Sie auch heute noch täglich Sport?
Busemann: Ich brauche ein Ziel. Ohne das geht nicht viel bei mir. Unmittelbar vor den "Ewigen Helden" habe ich fünf Mal in der Woche trainiert, danach nahm das rapide ab. Als Vater von drei Kindern will ich es mit Sport auch nicht übertreiben. Ich bin in der Regel ein gemäßigter Freizeitsportler.
Wie wichtig ist es Ihnen, als Sieger aus der Sendung hervorzugehen?
Busemann: Gewinnen ist mir im Sport immer wichtig, zumal wir bei den "Ewigen Helden" alle die gleichen Chancen hatten. Laufe ich einen Marathon, muss ich realistisch sein, aber hier hatte ich gehofft, dass ich wirkliche Chancen hätte.
Wer ist Ihrer Meinung nach Ihr größter Konkurrent auf dem Weg zum Sieg?
Busemann: Danny Ecker kenne ich seit Jahren und weiß um seine Wettkampfstärke. Der ist unglaublich. Bei den anderen versuchte ich immer von der Sportart und dem Erscheinungsbild auf Ergebnisse zu schließen. Das war wirklich schwer, manchmal lag ich vollkommen daneben. Ich habe mir in alter Zehnkampfmanier einen Punkte- bzw. Platzierungsfahrplan erstellt, um Stärken und Schwächen aller Athleten auszuloten. Das war totaler Mumpitz, weil die Disziplinen für alle eher fremd waren. Aber es hat Spaß gemacht, sich so darauf einzustellen.
Der bereits ausgeschiedene Thomas Häßler wird bald bei "Let's Dance" das Tanzbein schwingen. Wäre das auch was für Sie?
Busemann: Ich hatte bei der ersten Staffel eine Anfrage, die ich abgelehnt habe. Selbst meine Frau habe ich nur unter der Bedingung geheiratet, dass ich kein Hochzeitstanz aufführen muss. Ich habe es geschafft, sie hat es akzeptiert. Sie liebt mich trotzdem. Ich fühle mich beim Tanzen nicht wohl.
Sie arbeiten unter anderem für die ARD als Leichtathletik-Experte, würden Sie Ihre TV-Karriere gerne weiter ausbauen?
Busemann: Ja, sehr gern. Das macht mir unglaublich viel Spaß und ich bin gespannt, in welche Richtung es sich entwickeln wird.