Netflix-Serie "Marseille": Gérard Depardieu liebt oder hasst man

Netflix schickt mit "Marseille" die erste französische Serie ins Rennen. Im Mittelpunkt steht Bürgermeister Robert Taro, den Gérard Depardieu verkörpert. Wird er seinem Rüpel-Image am Set gerecht? Regisseur Florent Siri und Depardieus Serien-Ehefrau Géraldine Pailhas plauderten aus dem Nähkästchen.
Netflix bringt mit "Marseille" seine erste französische Serie. Die dreht sich um die politischen Machenschaften in der Hafenstadt Marseille, wie bereits der Name verrät. Kein Geringerer als Gérard Depardieu (67, "Asterix und Obelix gegen Caesar") spielt die Hauptrolle. An seiner Seite ist Géraldine Pailhas (45, "Jung & Schön") als seine Ehefrau zu sehen. Regie führte u.a. Florent Siri (51, "Hostage - Entführt"). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news haben die beiden verraten, wie es war, mit Depardieu zusammenzuarbeiten. Ist er wirklich so exzentrisch, wie es stets geschrieben wird?
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Disziplin und Respekt
Für Siri war es ein Traum, mit dem 67-Jährigen zusammenzuarbeiten: "Er ist der talentierteste französische Schauspieler." Depardieu sei schlichtweg fantastisch und liebe es, zu schauspielern. Am Set habe er stets sein Bestes gegeben, damit auch die Serie die beste werde. Géraldine Pailhas schlägt ein bisschen andere Töne an, schließlich ist der Franzose mit dem russischen Pass mehr als nur ein Schauspieler. Er hat selbst auch schon Regie geführt. "Er weiß zu allem alles und das kann sehr ermüdend sein", gesteht die 45-Jährige. Er kenne schlichtweg alle Antworten. Doch was wolle man dagegen tun?
Bei den Dreharbeiten zu "Marseille" habe Depardieu aber Siri als Regisseur und Anführer vollkommen akzeptiert, versichert Pailhas. Denn ihr Co-Star liebe es, am Set zu sein und mit einem Mann zusammenzuarbeiten, den er mag und der es schaffe, die ganze Crew hinter sich zu vereinen. Eines bestätigt auch sie: "Gérard ist sehr diszipliniert." Und er habe den allergrößten Respekt vor denen, mit denen er zusammenarbeite.
"Du liebst ihn oder du hasst ihn"
In "Marseille" geht es um politische Machenschaften, denn Bürgermeister Robert Taro (Depardieu) will ein Kasino im Stadtkern errichten lassen, was den Bewohnern sauer aufstößt. Und das kurz vor der Wahl. Er muss sich zudem mit seinem ehemaligen Schützling messen: Der Machtkampf ist eröffnet. Natürlich spielen dabei Intrigen und Verwirrungen eine Rolle. Hinzu kommt eine Liebesgeschichte zwischen zwei Welten - reiches Mädchen verliebt sich in armen Jungen. Ob das gut geht?
Die Hafenstadt bietet mit ihren unterschiedlichen Ecken und der Kluft zwischen Arm und Reich den idealen Schauplatz für die Handlung. Es stand nie in Frage, dass die Serie in einer anderen Stadt spielen würde. Auch wenn sich Siri sicher ist, dass sich das Thema auch auf andere Städte in Europa übertragen lasse. Pailhas wiederum erkennt eine Parallele zwischen Marseille und Depardieu: "Sie sind fast wie Zwillinge. Du liebst ihn oder du hasst ihn, auch wenn du ihn gar nicht kennst, was eine Schande ist. So ist es auch mit Marseille, du liebst die Stadt oder du hasst sie." Ab 5. Mai sind alle acht Folgen auf Netflix verfügbar.