"Tatort" vs. "Wilsberg": Knallharte Konkurrenz in Münster?

Zwei langjährige Ermittlerteams jagen Kriminelle in und um Münster. Doch wie stehen die "Tatort"-Kommissare und das "Wilsberg"-Team zueinander, mag man sich?
Münster ist ein echter Krimi-Hotspot! Am morgigen Sonntag ermittelt wieder das beliebteste "Tatort"-Team Thiel (Axel Prahl, 57) und Boerne (Jan Josef Liefers, 53). Die beiden sind seit 2002 für die 300.000-Einwohner-Stadt zuständig. Diesmal geht es in "Tatort: Gott ist auch nur ein Mensch" (19.11., 20:15 Uhr, das Erste) um einen Mörder in der Kunstszene.
Am vergangenen Wochenende waren "Wilsberg" und sein Team an der Reihe - "Straße der Tränen" war bereits der 55. Fall seit der Erstausstrahlung im Jahr 1995. Der nächste Fall, der ebenfalls sehr beliebten Reihe, "MünsterLeaks", wird am 2. Dezember ab 20:15 Uhr im ZDF zu sehen sein. Wie das Verhältnis zum Münster-"Tatort"-Team ist, hat Hauptdarsteller Leonard Lansink (61) im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt.
"Noch mehr der Münster-Typ"
"Die finde ich super!", lautet sein fachmännisches Urteil. "Axel Prahl, JJ Liefers, Christine Urspruch und Mechthild Großmann machen das großartig. Sie haben mit einer ähnlichen Konstellation was Eigenes geschaffen", lobt er weiter. Doch neben der Tatsache, dass das eine Team von einem Kriminalkommissar und einem Rechtsmediziner geleitet wird und das andere von einem Privatdetektiv, gibt es für Lansink noch einen Unterschied.
"Dennoch sind wir ['Wilsberg'] vielleicht ein kleines bisschen münsteranischer, weil der Romanautor, der uns erfunden hat, Jürgen Kehrer, seit mehr als 40 Jahren in Münster lebt. Die Münsteraner kannten die ganzen Bücher schon, noch bevor wir überhaupt ins Fernsehen kamen. Deswegen ist Wilsberg noch mehr der Münster-Typ", so Leonard Lansink, der schon lange eine Lokalgröße in Münster ist.
Wie weit die Fan-Liebe geht, beschreibt er so: "Es würde mir wahrscheinlich eher schwerfallen, da auch privat zu wohnen, weil ich dort nicht einfach durch die Straßen schlendern oder in einem Café sitzen könnte. Wenn ich in Münster bin, stört es mich gar nicht, wenn ich erkannt werde. Aber manchmal will ich auch einfach nur irgendwo sitzen, ohne ein Selfie zu machen", sagt er. Aber natürlich verstehe er die Leute: "Für sie ist es das einzige Mal, dass sie mich sehen. Für mich ist es aber eben das 1000ste Mal."
Wen mag der echte Kriminalkommissar in Münster lieber?
Hauptkommissar Ulrich Bux (58) leitet seit 20 Jahren die echte Mordkommission Münster und hat in dieser Zeit in rund 150 Mord- und Tötungsdelikten ermittelt. "Eigentlich gucke ich ja lieber 'Wilsberg', der hat einen tollen Lokalbezug", sagte er "Bild.de". Den Münster-"Tatort" habe er dagegen lange nicht geguckt, "weil ich mich so geärgert habe, dass das Polizeipräsidium in Wirklichkeit eine Versicherung ist und die Gerichtsmedizin das Standesamt". Aber der neue Fall habe ihn versöhnt. "Prahl und Liefers haben spitzenmäßig den Spagat zwischen Klamauk und Krimi hinbekommen", so Bux.