Nicht nur schnelle Rennautos sind im Zeichen des roten Stiers
unterwegs. Wir zeigen die imposante Luftflotte von Red
Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz ...
Dieser Eurocopter AS 350 leistet mehrere Dienste.
Haupteinsatzgebiet stellen Kameraflüge für Eigenproduktionen des zu
Red Bull gehörenden TV-Senders ServusTV dar. Zum Absetzen von
Fallschirmspringern lässt sich die Rückbank mit nur wenigen
Handgriffen ausbauen.
Im Hintergrund ist der Privatjet von Dietrich Mateschitz zu
sehen - eine dreistrahlige Dassault Falcon 900EX. Sie trägt die
Kennung "OE-IDM". Viele Red Bull-Flieger haben die Initialen "DM"
im Kennzeichen. Das Red Bull F1-Team nutzte den Jet zum Heimflug
nach dem ersten WM-Titel 2010.
Während der Privatjet nur als Transportmittel zum Einsatz kommt,
sind die beiden MBB Bo 105 Helikopter regelmäßig im
Unterhaltungsprogramm bei Flugshows zu sehen.
Die beiden 1974 gebauten Exemplare sind die einzigen für den
Kunstflug zivil zugelassenen Hubschrauber in Europa. Vor ihrem Job
bei Red Bull leisteten die beiden Bo 105 Dienste als
Polizeihubschrauber.
Auch eine Alpha Jet-Flotte steht im Hangar in Salzburg. Der
kleine Jagdbomber wurde Anfang der 80er Jahre gebaut. Die Exemplare
der Flying Bulls stammen aus alten Beständen der deutschen
Bundeswehr.
Mateschitz hat gleich 6 Exemplare erworben. 4 Stück sind
regelmäßig im Flugeinsatz. Die anderen beiden dienen als
Ersatzteillager. Sie sind weltweit die ersten Maschinen ihrer Art,
die demilitarisiert und zivil zugelassen sind.
Der mittlerweile verstorbene US-Pilot Bill Reesman flog den
knallroten Kampfjet bei Flugshows in den Vereinigten Staaten. Er
stammt ursprünglich aus der polnischen Luftwaffe.
Die besondere Liebe von Dietrich Mateschitz gilt aber alten
Propeller-Maschinen. Von der Chance Vought F4U-4 "Corsair" fliegen
gerade mal noch 4 Exemplare in Europa (ca. 15 weltweit).
Die F4U Corsair wurde auf maximale Geschwindigkeit und minimalen
Luftwiderstand entwickelt. Der Pratt & Whitney
18-Zylinder-Doppelstern-Motor leistet 2.100 PS. Der
kunstflugtaugliche Jäger ist vor allem durch seine Einsätze von
Flugzeugträgern im Pazifikkrieg bekannt.
Auch ein Kampfhubschrauber gehört zur schlagkräftigen
Luftflotte. Der Bell Cobra TAH 1F macht schon im Stand mächtig
Eindruck. Das "AH" in der Typbezeichnung steht übrigens für "Attack
Helicopter".
Im Sprachgebrauch heißt der schlanke Kampf-Heli einfach "Cobra".
Haupteinsatzgebiet der AH-1 war in den späten 60er und frühen 70er
Jahren Vietnam - als Begleithubschrauber zur Sicherung für
Ausrüstungs- und Truppentransporte.
Heute begleitet der Helikopter auch mal sportliche Autos bei
PR-Aktionen. Eine 1.800 PS-Turbine bringt die entmilitarisierte
Cobra-Version auf Top-Speeds von mehr als 350 km/h.
Es ist immer ein besonderes Schauspiel, wenn solch ein großes
Wasserflugzeug zur Landung ansetzt. Der Albatross wurde 1957 gebaut
- ist aber wie alle Red Bull-Flieger perfekt in Schuss
gehalten.
Eines der Highlights der Mateschitz-Sammlung ist die perfekt
restaurierte Douglas DC-6B. 1958 in Kalifornien gebaut wurde sie
zunächst an die jugoslawische Staatsairline JAT ausgeliefert.
Staatschef Josip Tito ließ sie zu einem Luxusflugzeug für sich und
seine Gäste umbauen.
Danach kam die Maschine über den Umweg Afrika im Jahr 2000 in
den Besitz von Red Bull. 3 Jahre dauerte die Restaurierung. Sie ist
die einzige DC6, die mit einer österreichischen Kennung ("OE-LDM")
unterwegs ist.
Auch die North American T-28 Trojan wurde bei Red Bull aufwändig
restauriert. Das 1954 gebaute Flugzeug war lange in Texas
unterwegs. Anfang der 80er Jahre wurde es in Einzeteilen nach
Europa transportiert.
Auch die De Havilland Sea Vixen verbrachte eine kurze Zeit im
Red Bull-Dress. Es gibt nur noch wenige flugfähige Exemplare des
zweistrahligen Marinejägers aus Großbritannien.
Das Red Bull-Sponsoring half dabei, den Flieger in der Luft zu
halten. Mittlerweile ist die Sea Vixen wieder in der ursprünglichen
Lackierung der Royal Air Force zu bewundern.
Nach einem Frühleben als Transportmaschine in Südamerika wurde
die Porter 2004 von den Schweizer Pilatus-Werken zurückgekauft und
kurz darauf von den Flying Bulls erstanden. Heute dient sie dem Red
Bull-Skydive-Team als Absprungbasis.
Ob im James Bond-Abenteuer Feuerball oder in Fernseh-Serien wie
M*A*S*H - stets war auch eine Bell 47 mit dabei. Nach dem Erstflug
am 8. Dezember 1945 erhielt die Bell 47 als erster ziviler
Hubschrauber überhaupt die Zulassung in den USA. Das Red
Bull-Modell wurde 1966 gebaut.
Der Helikopter besticht durch das markante Plexiglas Cockpit,
welches auch gerne als „Goldfischglas“ bezeichnet wird. Bell 47
sind heute gesuchte Raritäten und von den Heli-Piloten gerne
geflogene Maschinen. Das trifft ganz speziell für die Soloy-Version
zu.
Die Cessna 337 (Kennzeichen N991DM) hat ihren Platz im Hangar 7
wegen ihres ungewöhnlichen Antriebskonzepts verdient. Am Bug
befindet sich ein Motor mit einem Zug-, am Heck ein Triebwerk mit
einem Druckpropeller. Sie stammt aus dem Jahr 1969. Die
Restaurierung dauerte fast 4 Jahre.
Auch die Lockheed P-38 Lightning kommt mit einem Doppel-Leitwerk
daher. Derzeit fliegen weltweit nur noch ein paar wenige Exemplare
des legendären Jägers und Langstrecken-Begleiters aus dem
Pazifik-Krieg. Die P-38 Lightning gilt heute als unbezahlbar.
Die P-38 Lighning der Flying Bulls gilt als die weltweit
schönste und best gewartete. Ihre beiden Allison V-12
Kolbentriebwerken bringen das fast 8 Tonnen schwere Flugzeug auf
eine Geschwindigkeit von 670 km/h und in eine Höhe, die sonst nur
modernen Jets vorbehalten ist.
Die Bristol Sycamore 171 von Red Bull ist das einzige flugfähige
Exemplar ihres Typs. Der 1957 gebaute Helikopter diente als
Militärhubschrauber in der deutschen Bundeswehr und wurde 1969
ausgemustert. Die komplett aus Holz gefertigten Rotorblätter sind
filigrane handwerkliche Meisterwerke.
Die North American B-25 Mitchell stammt aus dem Jahr 1945. Es
war der erste Bomber, der von einem Flugzeugträger aus starten
konnte. North American Aviation stellte von 1941 bis 1945 fast
10.000 Flugzeuge der Modellreihe B-25 her.
Markant ist das Doppelleitwerk. Das verglaste Heck in der
entmilitarisierten Version ist eines der beliebtesten Foto-Plätze
der Flying Bulls Maschine. Die zwei 14-Zylinder Doppelsternmotoren
brachten insgesamt über 3.400 PS an die Propeller, Top-Speed: mehr
als 500 km/h.
Die Cessna 208 Caravan konnte Anfang der 80er Jahre einen
erstaunlichen Erfolg verbuchen. Von dem 2 Millionen Dollar teuren
Flugzeug wurden bis heute mehr als 2.000 Exemplare gebaut. Es ist
somit das meistverkaufte Fracht- und Passagierflugzeug der
Welt.
Die Amphibian Caravan der Flying Bulls wird vor allem bei
Wasserflug-Events in Europa eingesetzt. 2008 erhielt die "OE-EDM"
eine stärkere Pratt & Whitney Propeller-Turbine mit 675 PS. Sie
hebt die über 3 Tonnen schwere Caravan nach rund 800 Metern aus dem
Wasser.
Auch ein Exemplar für Landungen auf festem Untergrund befindet
sich in der Flotte. Mit einer Reisegeschwindigkeit von fast 300km/h
und einer Reiseflughöhe von bis zu 7.600m (bis Flugfläche FL 250)
bewegt sich die Caravan in Höhen, in denen auch Jets fliegen.
Das Exemplar der Flying Bulls erblickte 1942 das Licht der Welt.
Aufgerüstet mit einem 450 PS starken Pratt & Whitney
R-985-Antrieb fand es nach dem zweiten Weltkrieg Verwendung als
landwirtschaftliches Sprühflugzeug.
So kennt man die Red Bull-Luftakrobaten eigentlich. Ganz ohne
Antrieb, dafür mit umso mehr Risiko. Die tollkühnen
Wingsuit-Stuntmen sind bei Luft-Shows immer gerne gesehen.
Die beiden verwendeten Blaniks wurden 1972 und 1965 gefertigt.
Der in Tschechien entwickelte Aluminium-Doppelsitzer verbindet
Robustheit mit hervorragenden Flugeigenschaften. Damit eignet er
sich sich perfekt für den Kunstflug.
Für besonders spektakuläre Luftakrobatik-Einlagen werden
einmotorige Kunstflugmaschinen wie die Sukhoi Su 29 verwendet. Sie
wurde ursprünglich als Trainingsflugzeug für das russische Miltär
entwickelt.
Ein 360 PS Wedenejew M-14 P, ein 9-Zylinder-Sternmotor mit
Kompressor, treibt den Propeller mit satten 2,6 Metern Durchmesser
an. Die Flächen, das Höhen- und Seitenleitwerk sind aus Kohlefaser
gefertigt, genau wie das hintere Rumpfteil.
Auch Ultraleicht-Helis gehören zum regelmäßigen Showprogramm von
Red Bull. Das "Red Bull Rotorwings Formation Team" zeigt, dass man
auch mit den kleinen Fluggeräten spektakuläre Flugmanöver fliegen
kann.
Das Tragschrauber-Trio tritt zwar in den Farben von Red Bull
auf, organisiert sich aber selbst. Mit Formationsflügen und
Pyro-Technik gehören sie stets zu den Publikumslieblingen bei
Airshows.
Die Extra 300L zeichnet sich durch ihre extreme
Manövrierfähigkeit aus. Möglich macht das die starke Motorisierung,
ihr leichtes Gewicht, die geringe Spannweite und die großen
Ruderflächen.
Die zweisitzige Extra 300L der Flying Bulls wird bei
Kunstflugeinweisungen und für Einzeldarbietungen bei Shows
eingesetzt. Der 300 PS-Antrieb beschleunigt das Flugzeug auf eine
Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h. Die Steigrate beträgt 975 Meter
pro Minute
7 Piloten sind Vollzeit bei Red Bull angestellt. Dazu kommen
natürlich noch viele weitere Luftakrobaten, die immer wieder an den
spektakulären Shows teilnehmen.