Wer sie braucht, wovor sie schützt: Fragen zur FSME-Impfung
Gefahr aus dem Grün: Winzige Zecken, große Risiken
Zecken, winzige Kreaturen, die in höherem Gras und Gebüsch lauern, stellen eine unterschätzte Gesundheitsgefahr dar, insbesondere in den wärmeren Monaten des Jahres. Diese Blut saugenden Parasiten sind Überträger von Erregern wie Viren und Bakterien, die schwere Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, hervorrufen können.
Erste Symptome und schwere Verläufe
Die Symptome von Meningoenzephalitis beginnen oft unspezifisch mit Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, ähnlich einer Grippe. In einigen Fällen folgt eine zweite Phase mit Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündungen, die zu Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtsensitivität führen können. Bei schwerem Verlauf sind auch Krampfanfälle, Lähmungserscheinungen sowie Sprach- und Schluckprobleme möglich, die dauerhafte Schäden nach sich ziehen können. Eine Übertragung der FSME von Mensch zu Mensch existiert nicht.
Impfung als wichtigste Prävention
Eine rote, juckende Stelle nach einem Zeckenstich ist normalerweise harmlos und vergeht innerhalb einiger Tage. Ein größer werdender roter Fleck deutet hingegen oft auf eine Borreliose-Infektion hin, die im Gegensatz zu FSME mit Antibiotika behandelbar ist. Laut Robert Koch-Institut gab es 2023 in Deutschland 475 FSME-Fälle, meist bei Menschen ohne bzw. mit unzureichender Impfung.
Wer sollte sich impfen lassen?
Besonders Personen in FSME-Risikogebieten und Naturfreunde sollten eine Schutzimpfung in Erwägung ziehen, was auch von der Ständigen Impfkommission empfohlen wird. Auch vor Reisen in Risikogebiete im In- und Ausland ist eine Impfung ratsam, die im Idealfall drei Monate vor Beginn der Reise angesetzt werden sollte.
Impfschema und Auffrischung
Die Grundimmunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen, wobei die zweite nach 28 Tagen und die dritte fünf bis zwölf Monate später erfolgt. Eine vorläufige Immunität ist bereits nach der zweiten Dosis vorhanden. Auffrischungen sind alle drei bis fünf Jahre nötig, abhängig vom Alter und Risikoprofil.
FSME-Impfung vs. Borreliose
Die FSME-Impfung bietet keinen Schutz gegen Borreliose. Kinder ab einem Jahr können ebenfalls geimpft werden, allerdings sollte dies in Absprache mit einem Kinderarzt geschehen.
Vorbeugung zusätzlich zur Impfung
Neben der Impfung kann durch lange, geschlossene Kleidung und gründliches Absuchen des Körpers nach Outdoor-Aktivitäten einem Zeckenstich vorgebeugt werden. Entdeckte Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, um das Risiko einer Übertragung von FSME-Viren oder Bakterien zu senken. Hierfür eignen sich spezielle Zeckenentfernungs-Instrumente wie Pinzetten oder Zeckenzangen.