Praxistest: Aachen will selbstfahrenden Bus testen

Der e.GO Mover des Aachener eMobility-Startups e.GO Mobile.
Der Bund hat im Rahmen des „Förderprogramm Saubere Luft 2017-2020“ einen Antrag der Stadt Aachen bewilligt: Er beteiligt sich mit der Hälfte an den Kosten an einem Pilotprojekt, in dem ein autonom fahrender Elektro-Kleinbus im 7,5 Minuten-Takt zwischen Hauptbahnhof und Markt verkehren soll.
Den Förderbescheid in Höhe von 1,8 Millionen Euro nahm Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp am Samstag entgegen. Philipp erklärte: „Das Projekt unterstützt uns in den Bemühungen, den öffentlichen Personennahverkehr zugleich emissionsfreier und moderner zu gestalten. Mich freut ganz besonders, dass wir einen solchen Bus nicht nur im Labor testen, sondern die Möglichkeit erhalten haben, sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Besucher der Stadt an einer solchen Innovation teilhaben zu lassen.“
Für den Notfall ist ein Fahrer an Bord
Zunächst müsse jedoch eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, bevor der E-Bus auf die Straße kommen könne. Zudem müsse der Bus auch in die Flottenverwaltung der ASEAG per Software eingebunden und eine Klärung von Sicherheitsfragen vollzogen werden. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte der erste selbstfahrende Elektrobus in Aachen – ein e.GO People Mover des Aachener Elektrofahrzeugherstellers e.GO Mobile – Ende 2019 seinen Betrieb aufnehmen.
Ein Fahrer wird jedoch noch zugegen sein, da der E-Bus dem sogenannten „Automatisierungsgrad 4“ entspricht. Sollte das System bestimmte Aufgaben nicht bewältigen können, kann dieser eingreifen und die Führung der Fahrzeugs übernehmen.
Ein ganz ähnlicher Feldversuch fand vor einigen Monaten im rheinland-pfälzischen Mainz statt: dort transportierte vier Wochen lang der selbstfahrende, elektrisch betriebene Kleinbus Emma Fahrgäste auf einer kurzen Wegstrecke durch die Stadt.