Hondas coolster Kasten kommt elektrisch

Der N-Van ist dabei die Nutzfahrzeug-Variante der japanischen N-Serie von Honda und gemeinsam mit der Pkw-Version N-Box das meistverkaufte Kei-Car in Japan überhaupt.
Honda hat den winzigen N-Van elektrifiziert. Der Kei-Car-Kasten bietet unglaublich viel Platz und eignet sich auch als Mikro-Camper.
In Japan nehmen sogenannte Kei Cars seit Jahrzehnten eine Sonderstellung ein. Sie unterliegen besonderen gesetzlichen Vorgaben: maximal 3,4 Meter Länge, 1,48 Meter Breite, 2,0 Meter Höhe und eine Motorleistung bis 64 PS. Dafür profitieren sie von Steuervorteilen, niedrigeren Versicherungskosten und erleichterten Park- und Zulassungsregelungen.
Besonders beliebt in dieser Klasse sind in Japan die Kei-Car-Vans. Kleine Kastenwagen, die als Lieferantenauto punkten, aber auch gerne von Privatkäufern als Vielzweckmobil angeschafft werden. Nicht selten sogar als Mikro-Camper, denn im Gegensatz zu den kompakten Außenabmessungen ist der Innenraum gewaltig und schafft mit ein bisschen Sitz-Akrobatik problemlos eine ausreichende Liegefläche.
Extrem variabel
Der N-Van ist dabei die Nutzfahrzeug-Variante der japanischen N-Serie von Honda und gemeinsam mit der Pkw-Version N-Box das meistverkaufte Kei-Car in Japan überhaupt, rund 250.000 Exemplare wurden 2024 abgesetzt. Wobei sich der N-Van wegen seiner enormen Wandelbarkeit neben seinen gewerblichen Qualitäten für den Einsatz als Mikro-Camper empfiehlt. Neben den variantenreichen Sitzkonfigurationen – er ist sogar als Einsitzer lieferbar – trägt die clevere Gestaltung der Beifahrerseite (in dem Fall links, weil Rechtslenker) bei. Durch die fehlende B-Säule gibt es mit der hinteren Schiebetür und der weit aufschwingenden Beifahrertür einen riesigen, barrierefreien Zugang, der sich fast über die gesamte Fahrzeuglänge zieht.
Der Elektromotor nutzt die zulässigen 64 PS Leistung (47 kW) voll aus, was dem klitzekleinen Kasten durchaus ein bisschen Dynamik beschert. Angaben zur Batteriegröße macht Honda aktuell nicht, wohl aber zur Reichweite (maximal 245 Kilometer). Die Ladeleistung von maximal 50 kW am Schnelllader und 6 kW an der Wallbox ist ziemlich gemütlich, angesichts der kleinen Akku-Kapazität aber wohl ausreichend. Die technischen Daten des N-Van E im Überblick:
- Antrieb: Permanenterregter Synchronmotor (Frontantrieb)
- Leistung: 47 kW (64 PS)
- Drehmoment: ca. 160 Nm
- Reichweite: ca. 245 km
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h
- Abmessungen: 3.395 mm (L) × 1.475 mm (B) × 1.950 mm (H)
- Leergewicht: ca. 1.070–1.100 kg (je nach Variante)
- Zuladung: je nach Ausführung bis zu 350 kg
- Sitzplätze: 1 bis 4 (je nach Innenraumkonfiguration)
In der Standardkonfiguration ist der Kleintransporter als Zweisitzer ausgeführt, optional sind auch Viersitzervarianten erhältlich. Die Rücksitze lassen sich versenken oder komplett entfernen, wodurch sich ein durchgehend ebener Ladeboden ergibt. Als Ergänzung zu den bisherigen N-Vans mit Benzinmotoren hat Honda jetzt eine Elektroversion vorgestellt. Der Elektromotor ist platzsparend im vorderen Bereich verbaut, die Batterie befindet sich im Unterboden. Dadurch bleibt der Laderaum mit über 1.200 Litern Volumen vollständig erhalten.
Volles Sicherheits-Programm
Trotz seiner Einstufung als Kleinstfahrzeug bietet der N-Van e eine umfangreiche Sicherheitsausstattung. Serienmäßig verbaut ist das aktuelle Honda Sensing-System, das unter anderem eine automatische Notbremsung, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung sowie eine adaptive Geschwindigkeitsregelung umfasst. Darüber hinaus ist das Modell mit Klimaautomatik, Touchscreen-Infotainment und Rückfahrkamera erhältlich – je nach Ausstattungsvariante. Besonders praktisch ist die "Vehicle-to-Load" (V2L)-Funktion, mit der die Antriebsbatterie als Stromquelle verwendet werden kann, um mobile Geräte wie Laptops, Lampen, Kochgeräte oder Elektrowerkzeuge mit Strom zu versorgen.
Der Preis ist auch Mikro
Preislich bleibt der N-Van E ebenfalls ganz klein. Bei Online-Bestellung ist er in Japan ab 2.439.800 Yen erhältlich, das sind umgerechnet rund 14.800 Euro. Damit schlägt er sogar den Dacia Spring 45, der in Deutschland als billigstes Elektroauto auf dem Markt aktuell ab 16.900 Euro in der Liste steht. Die Schnellladefunktion kostet beim Honda N-Van E umgerechnet rund 720 Euro Aufpreis.