"Tesla wird untergehen"

Bob Lutz
Mit dieser düsteren Prognose sorgt US-Autolegende Bob Lutz derzeit für Aufsehen. Die Vorstellung des E-Lkw Semi und des E-Sportlers Roadster 2 hat unter Tesla-Fans für Begeisterung gesorgt – der ehemalige Chef von General Motors hält dies jedoch nur für eine große Blase. Und mit seiner Meinung steht Lutz nicht alleine da.
Der Automanager, der u.a. auch für BMW tätig war, zollt den Führungs- und Marketingqualitäten von Tesla-Chef Elon Musk durchaus Respekt. Aber er macht auch auf ein ernsthaftes Problem des kalifornischen E-Auto-Pioniers aufmerksam: Tesla ist es immer noch nicht geglückt, die bereits mehrfach angekündigte und mittlerweile auf das kommende Frühjahr verschobene Massenproduktion des neuen Model 3 zu realisieren. Dagegen geht Lutz davon aus, dass GM Ende des Jahres schon 5.000 Elektroautos vom Typ Chevy Bolt pro Woche verkaufen werde.
Tesla setzt auf konventionelle Technik
Derzeit bereiten sich fast alle großen Hersteller auf die Massenproduktion von Elektroautos vor. Im Gegensatz zu Tesla können sie auf viel Erfahrung in der Produktion und v.a. viel Geld zurückgreifen – Teslas Reserven dagegen könnten bereits im kommenden Jahr zur Neige gehen, wenn es den Kaliforniern nicht gelingt, die Produktionsprobleme in den Griff zu bekommen. Das Risiko sitzt bei Tesla derzeit auf dem Beifahrersitz.
Tesla punkte zwar mit seinem Design, setze aber auf konventionelle Technik und habe somit keinen technischen Vorsprung vor den anderen Herstellern. Tesla und GM nutzen die gleichen Lithium-Ionen-Akkus, erklärte Lutz und verweist darauf, dass GM diese günstiger produzieren könne – mit Fertigstellung der Gigafactory könnte sich das jedoch ändern.