Kompakte Camper mit cleveren Lösungen

Der Boom der Campingbusse lässt nicht nach. Für das Modelljahr 2021 wurden in diesem Bereich besonders viele Neuheiten präsentiert. Wir zeigen acht Highlights der Kompaktklasse.
Besonders Campingbusse erfreuen sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit. Kein Wunder, denn die kompakteren Wohnmobile können teilweise als Alltagsfahrzeug mit genutzt werden und können andererseits als mit dem B-Klassen-Führerschein gefahren werden.
Im Folgenden haben wir acht besonders sehenswerte Neuheiten zusammengefasst. Hierbei handelt es sich einerseits um Kompaktcamper, die ohne Bad auskommen und der Bulli-Kategorie zugeordnet werden können. Auf der anderen Seite sind es auch Kastenwagen mit Bad in der Größenkategorie von Fiat Ducato & Co.
Campingbusse ohne Bad
1. Westfalia Kepler Five
Sind alle denkbaren Einrichtungsmöglichkeiten in einem VW Bus schon einmal ausprobiert worden? Offenbar noch nicht, denn mit dem Kepler Five von Westfalia taucht eine wirklich neue Idee auf: Der kurze T6 hat fünf Sitzplätze und einen Durchgang zum Heck. Dort befinden sich der Kleiderschrank und die Küche, bestehend aus Kocher, Spüle und 51-Liter-Kühlschrank.
Ein immerhin 64 Liter fassender Wassertank und eine Außendusche sind ebenso an Bord wie ein Fach für eine tragbare Toilette hinter den Sitzen. Die umgebaute Bank ergibt eine Liegefläche von 1,87 x 1,10 Meter; das Dachbett fällt etwas länger aus. Mit 90-PS-Turbodiesel steht der Kepler Five ab 53.290 Euro in der Preisliste. Damit ist er das günstigste Modell der in Frankreich ausgebauten Kepler-Serie.
2. Adria Active Base
Der kleinste Camper von Adria ist ab sofort in einer günstigen Basisvariante erhältlich. Basierend auf dem Renault Trafic mit 120 PS und Aufstelldach kostet der Active Base ab 44.999 Euro. Damit liegt er 3.000 Euro unter dem bisherigen Active-Modell, das jetzt Active Pro heißt. Im Base muss man auf die gesamte Küchen- und Möbelzeile hinter dem Fahrersitz verzichten.
Dafür erhält man jedoch einen erweiterten Raum für die Sitzgruppe. Breiter wird gleichzeitig die Liegefläche, die durch das Umklappen der dreisitzigen Bank entsteht: Sie misst 1,90 x 1,60 Meter. So oder so beträgt das Dachbettmaß 1,87 x 1,30 Meter. Wie beim Pro bekommt man auch für den Base eine Diesel-Heizung gegen Mehrpreis. Für den Renault Trafic steht nun ebenfalls ein Automatikgetriebe in der Aufpreisliste.
3. VW Caddy California
Mit dem Generationswechsel beim kleinen Bruder des T6-Bulli kommt auch eine neue Campingvariante. Statt Beach heißt der Freizeit-Caddy nun California und zeigt verbesserte Wohnmobil-Talente. Das 1,98 x 1,07 Meter große Bett mit Tellerfedern wird unabhängig von den hinteren Sitzen gebaut. Diese können künftig zu Hause bleiben. Unter der Liegefläche gibt es ein festes Abteil für Campingtisch und -stühle. Als Option steht eine ausziehbare Miniküche am Heck zur Verfügung.
Wettersicher kocht man hier, wenn man auch das modulare Zelt mitbestellt, das unabhängig vom Fahrzeug stehen bleiben kann. Weitere Optionen sind eine verlängerte Karosserie, viele Assistenzsysteme, ein Panorama-Glasdach oder Allradantrieb. Ab 29.887 Euro kann er vorbestellt werden.
4. Vantourer Urban
Der Mercedes Vito wird als Basis für kompakte Campingbusse immer beliebter. Vantourer verwendet in der Grundausstattung für den neuen Urban einen Vito mit Frontantrieb und 102 PS und ermöglicht so einen überraschenden Einstiegspreis von 49.900 Euro. Der Ausbau ist schon in der Base-Version voll campingtauglich.
Er umfasst zwei jeweils 1,00 und 1,07 Meter breite Liegeflächen unter dem Aufstelldach und auf der umgeklappten Sitzbank. Inklusive ist auch der Küchenblock mit 30-Liter-Kompressor-Kühlbox, Zweiflammkocher und Spüle. Bei den kostspieligeren Ausstattungsvarianten Comfort und Prime bekommt der Urban-Käufer unter anderem eine zweite Schiebetür. Durch diese Öffnung lässt sich die Küche entnehmen. Die Sitzbank ist bei allen drei Urban ausbaubar.
5. Ford Nugget Plus AD
Schritt für Schritt erweitert Ford die von Westfalia ausgebaute Nugget-Serie. Der Neuzugang wendet sich an alle, die das im Alltag unauffällige Klappdach bevorzugen, aber dennoch nicht auf Sanitärkomfort im Urlaub verzichten wollen. Der Nugget Plus mit Aufstelldach hat dank seines langen Radstands Platz für eine abschirmbare Kassettentoilette und ein zusätzliches kleines Waschbecken im Heck. Außerdem bleibt hier in der linken hinteren Ecke noch Raum, um faltbare Campingmöbel unterzubringen – beim kurzen Nugget ist das bekanntlich schwierig.
Auch die Bewegungsfreiheit in der winkelförmigen Heck.üche profitiert deutlich von der 37 Zentimeter längeren Karosserie der Plus-Version. Leichter erreichbar wird ebenfalls das Dachbett im Format 2,00 x 1,38 Meter. Die übrige Einrichtung ist bei allen vier Nugget-Modellen, also unabhängig von der Dachart und Karosserielänge, identisch: Eine große Sitzgruppe ergibt sich durch die gedrehten Vordersitze und eine Bank mit drei Dreipunktgurten. Diese lässt sich in eine 1,91 x 1,30 Meter messende Liegefläche verwandeln. Mit serienmäßigem 130-PS-Turbodiesel ist der Ford Nugget Plus AD ab 56.669 Euro zu haben und liegt damit in etwa auf dem Preisniveau der langen Hochdachversion.
Campingbusse mit Bad
6. Pössl Trenta 600
Pössl gehört zu den Erfindern des Querbettgrundrisses in Sechs-Meter-Bussen – was nicht bedeutet, dass sich die beliebte Raumaufteilung nicht immer wieder ein wenig verbessern ließe. Ein Beispiel dafür ist der neue Trenta 600, der auf Citroën-Jumper-Basis ab 39.999 Euro kostet.
Durch Verzicht auf hohe Küchenschränke und das Staufach über dem Fahrerhaus wirkt der Innenraum angenehm offen. Die Schiebetür am Bad kann ebenfalls nicht im Weg stehen. Hinzu kommen stark modernisierte Möbel und ein Lichtkonzept mit viel indirekter Beleuchtung.
7. Hymer Free 540 Blue Evolution
Der Trend zu kurzen Campervans auf Fiat-Basis hält weiter an. Da kommt die Sonderserie Blue Evolution für den Free 540 gerade recht. Ab 55.990 Euro gibt es den 5,41 Meter langen Kastenwagen, der sich mit Metalliclack, mattschwarzen Applikationen und Alufelgen aus der Masse heraushebt.
Durch das Aufstelldach ist der Hymer ein Vier-Personen-Mobil, wobei es dann an der Sitzgruppe naturgemäß eng wird. Das Dachbett misst 2,00 x 1,35 Meter und ist damit noch ein wenig größer als das Querbett im Heck. Besonders platzsparend und daher schmal fällt das Bad aus.
8. Karmann Davis 630
Unter den Ausbauten des 6,36 Meter langen Fiat Ducato ist ein Grundriss besonders stark im Kommen: die Einrichtung mit einem höhenverstellbaren Längsbett. Karmann präsentiert zu diesem Thema den Davis 630, der ab 43.660 Euro lieferbar ist. Seine Liegefläche erreicht enorme 1,92 x 1,80 Meter und gleitet per Knopfdruck stufenlos von der Normalposition bis an die Decke.
Darunter entsteht dann ein riesiger Laderaum von maximal 1,80 x 1,20 x 1,30 Meter. Dessen Boden ist mit Aluriffelblech und Zurrösen sowie einer Auffahrschiene für E-Bikes oder größere motorisierte Zweiräder gerüstet. Im vorderen Bereich hat der Davis die herkömmliche Kombination aus Sitzgruppe, Küche und Bad. Weitere Campingbusse für den Motorrad-Transport haben wir hier zusammengestellt.