Gründer von PLA verstorben

Der Altmeister des italienischen Reisemobilbaus ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Erst zwei Jahre zuvor hatte er sich in seinen wohlverdienten Ruhestand begeben und sich endgültig von der Reisemobilbranche verabschiedet.
P.L.A. tritt ab: Nein, es geht nicht um den Reisemobilhersteller PLA, der seine Initialen trägt, sondern um den Gründer dieser und mehrerer anderer Reisemobilmarken, Pierluigi Alinari. Er verstarb vergangenen Freitag, den 1. Mai am frühen Vormittag im Alter von 85 Jahren. Über fast 50 Jahre hinweg arbeitete er in der italienischen Reisemobilbranche und prägte sie wie kein zweiter. Manche nennen ihn auch den Erwin Hymer Italiens.
Nachdem er zehn Jahre als Zulieferer der Branche tätig war, ergriff er 1980 die Chance beim Schopf und übernahm die insolvente Caravans International (CI). Mit seinen Ideen und dem Gespür für die Marktbedürfnisse brachte er die Marke bald wieder nach vorn und machte mit sehr preiswerten Alkovenmobilen Anfang der 90er Jahre auch in Deutschland erstmals von sich Reden.
Unermüdlich arbeitete er für seine Erfolge
Doch er war keiner, der sich lange auf Erfolgen ausruhte. Mitte der 90er verkaufte er CI und gründete bald die Marke McLouis, die mit dem aufkommenden Trend der Reisemobil-Vermietung ein rasantes Wachstum hinlegte. Teilintegrierte und Alkovenmobile mit kaum schlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis galten als das Erfolgsrezept der Marke.
Anfang der 2000er Jahre bringt er McLouis als Anteil in die SEA ein und wird gleichzeitig Teil der Führungsebene dieser aufstrebenden italienischen Gruppe. In den folgenden Jahren kümmert er sich um die Geschicke der zur Gruppe gehörenden Traditionshersteller Elnagh und Mobilvetta Design und hebt 2006 die neue Marke Dream mit aus der Taufe. Doch nach wenigen Jahren trennen sich die Wege wieder. Alinari verabschiedet sich in den Ruhestand.
Neuanfang mit Mitte 70
Doch nicht lange. Im Alter von 75 Jahren gründet er nochmal eine neue Marke, PLA – nach seinen Initialen benannt und nach seinen Ideen gebaut. Wie etwa mit dem gewölbten Dach für verbesserte Aerodynamik und einfachen Regenwasserablauf. In den Folgejahren treibt er die Marke weiter voran, übernimmt zudem den Hersteller Giottiline und scheidet 2018 schließlich, 83jährig endgültig aus dem aktiven Geschäftsleben aus. Zuvor hatte er 2016 die Geschicke von PLA/Giottiline in die Hände der französischen Rapido-Gruppe gelegt, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Sein Blick ging stets über die Belange der eigenen Reisemobilentwicklung und -produktion hinaus. Er engagierte sich für den Reisemobil-Tourismus als Ganzes und setzte sich politisch und sozial für die Belange der toskanischen Region Val d’Elsa in, wo auch das PLA-Werk beheimatet ist.
Nun ist der ruhelose Macher gut zwei Monate nach seinem 85 Geburtstag gestorben. Er hat seine bleibenden Spuren in der Geschichte der italienischen und europäischen Reisemobilbranche hinterlassen. Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen insbesondere seiner Frau Graziella.