Er selbst hat das Land schon ziemlich oft bereist, unter anderem
allein mit seinem Infield-Motorrad. Er hat in einfachsten Hotels
geschlafen, das Land intensiv erkundet, und er warnt schon im
Vorfeld: "Kein Wasser aus der Leitung trinken. Auch zum Zähneputzen
Wasser aus verschlossenen Flaschen benutzen."
Mit dem neuen VW Polo aus indischer Produktion sollte es von
Bengaluru ins 500 Kilometer entfernte Chennai gehen. Kehrenreich:
Die Auffahrt zum Elagiri Hill von 300 auf 1.000 Meter.
Die Straßen – oder was dafür gehalten wird – sind häufig in
einem erbärmlichen Zustand. Ein Bankett hat Seltenheitswert. Wer
das Asphaltband verlässt,...
Nicht täuschen lassen: Eine so korrekte Verkehrsregelung gibt es
nur vor Nobelherbergen. Das Regelwerk auf indischen Straßen ist
simpel: Der Stärkere hat Vorfahrt.
Sie verlangen nach dem ersten Gang und sind richtige
Ölwannen-Knacker, die auch bei langsamer Fahrt immer wieder
Unterboden und Auspuffanlage malträtieren.
Genau deswegen ist der indische VW Polo am Wagenboden verstärkt,
außerdem ist die Karosserie 15 Millimeter höher gesetzt. Dazu gibt
es ein komfortables Fahrwerk ein so genanntes
Schlechtwegepaket.
Während wir die Autos wechseln, lädt VW-Entwicklungschef Ulrich
Hackenberg am Straßenrand zu einer kleinen Tee-Pause. Tee aus einer
Schmuddelküche in einer Strohhütte? Der Gastgeber gibt Entwarnung:
"Abgekocht, kein Problem."
Von Bengaluru auf rund 1.000 Meter Höhe geht unsere Reise nach
Chennai am Indischen Ozean. Wir durchqueren dabei im forschen Tempo
die unterschiedlichsten Regionen,...
...von den Gebirgswelten durch Wälder und Palmengärten bis ans
Meer. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 30 und 40 Grad. Meist
sind wir in ländlichen Regionen unterwegs. Häuser und Hütten stehen
oft dicht an der Straße.
Typisch für indische Straßen: Busse und Lastwagen auf
hochbeinigen, meist schiefen Fahrwerken. Sie fahren eigentlich
ständig im Drift und sind immer überladen.
Viele lachende Gesichter begegnen uns auf unserer Reise durch
Indien. Auf der Straße ist man auf den engen Kontakt mit anderen
Verkehrsteilnehmern vorbereitet. Dabei steckt das Verkehrsaufkommen
in Indien noch in den Kinderschuhen.
Momentan haben erst fünf von 1.000 Indern ein Auto. Das wird
sich ändern. Volkswagen will sich auf jeden Fall einen Anteil von
zehn Prozent am indischen Markt sichern. Dazu sollen der Vento mit
45.000 und der Polo mit 35.000 Einheiten beitragen.
Größtenteils auf Nebenstraßen mit vielen Ortsdurchfahrten ging
es von der Hochebene in Bengaluru auf fast 1.000 Meter hinunter ans
Meer. Dazu gab es einen Abstecher über die Serpentinen-Strecke zum
Ausflugsziel auf den Elagiri Hill und in die Tempelstadt in
Tiruvannamalai. Mitte April lagen die Temperaturen zwischen 25 Grad
in den Bergen und 40 Grad am Meer