DTM Nürburgring
Mit dem achten Saisonlauf auf dem Nürburgring meldet sich die
DTM am Sonntag (2.9.) aus der Sommerpause zurück. Drei Rennen vor
Saisonende will Mercedes noch einmal einen Angriff auf die
Tabellenspitze wagen.
Es klingt grotesk: In fünf der bisherigen sieben Rennen stand jeweils ein Mercedes-Pilot ganz oben auf dem Treppchen und doch läuft die Truppe von Sportchef Norbert Haug einem beachtlichen Rückstand von zwölf Punkten auf Audi-Pilot Mattias Ekström hinterher. Mit Martin Tomczyk steht sogar noch ein zweiter A4 ganz vorne im Gesamtklassement.
Gewichtsprobleme bei Mercedes
Das Problem bei Mercedes ist das Gewicht. Die vielen Rennsiege haben dazu geführt, dass die AMG-Boliden in der zweiten Saisonhälfte deutlich schwerer waren als die Konkurrenz aus Ingolstadt. Auch am Nürburgring müssen die 2007er Mercedes trotz des Rückstands auf Ekström und Tomczyk mit zehn Kilo mehr Balast an den Start gehen. Trotzdem wird Mercedes natürlich noch einmal versuchen, den Abstand auf die Spitze zu verkürzen. "Ich will wieder gewinnen", lautet die deutliche Ansage von Vorjahressieger Bruno Spengler. Der Franko-Kanadier liegt als bester Mercedes-Pilot auf Rang drei, könnte mit einem Erfolg in der Eifel aber bestenfalls auf den zweiten Platz vorrücken. Auch Altmeister Bernd Schneider will es noch einmal wissen. Der Saarländer ging bereits 36 mal am Ring an den Start - fünf mal stand er am Ende ganz oben auf dem Treppchen.
Winkelhock wieder am Ring
Auch viele der Audi-Piloten haben bereits gute Erfahrungen mit dem Ring gemacht: Mattias Exkström siegte 2005 auf dem Eifelkurs, Martin Tomczyk fuhr im vergangenen Jahr immerhin aufs Treppchen. Lucas Luhr (Koblenz), Mike Rockenfeller (Neuwied) und Timo Scheider (Lahnstein) sind in der Nähe des Rings geboren und betrachten das Rennen daher als Heimspiel. Alexandre Prémat bezwang im vergangenen Jahr im GP2-Rennen sogar Lewis Hamilton. Und das sensationelle Formel 1-Debüt von Markus Winkelhock Ende Juli dürfte allen Motorsport-Fans noch in guter Erinnerung sein. Nach dem umstrittenen Stallorder-Sieg im niederländischen Zandvoort geht es für Fahrer und Teams aber um mehr als nur sportliche Ziele. "Ich hoffe, dass die DTM den Zuschauern vor Ort und live bei der ARD ein sportlich faires Rennen bietet - nichts anderes brauchen wir für alle Anhänger dieser Rennserie", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Dabei bezog sich Haug auch auf die aus seiner Sicht überharte Fahrweise einiger Audi-Piloten beim letzten Lauf.
Matchball für Audi
Audi-Pilot Mattias Ekström erwartet allerdings, dass die Gangart im Endspurt der Meisterschaft sogar noch rauer wird: "So, wie es bei den letzten Rennen zwischen Audi und Mercedes zugegangen ist, wird auch das Rennen auf dem Nürburgring verdammt hart werden." Wenn alles perfekt liefe, könnte Audi am Nürburgring sogar schon den Titel einfahren. Dazu müsste Ekström allerdings gewinnen und seinen Vorsprung auf den besten Mercedes-Fahrer von 12 auf 21 Punkte ausbauen.