Ergebnis Bahrain Test 2 2014 (Tag 3)

Der vorletzte Testtag in Bahrain war an Dramatik kaum zu
überbieten. An der Spitze des Zeitenklassements lieferten sich
Williams und Mercedes einen heißen Fight. Ferrari scheint nur
hinterherzufahren. Und bei Red Bull ging mal wieder gar nichts.
Noch ein Tag bleibt den Formel 1-Teams, um sich auf Melbourne vorzubereiten. Doch einige Autos brauchen wohl noch deutlich mehr Entwicklungszeit. Auch am Samstag (1.3.2014), der vorletzten Session dieses Testwinters, konnte man an allen Enden der Boxengasse wieder viele Probleme sehen.
Für das erste Drama des Tages sorgte Sauber schon in der Früh kurz nachdem die Strecke freigegeben wurde. Adrian Sutil kam bei seiner Installationsrunde nur bis zum Eingang der Boxengasse. Dann musste er seinen Dienstwagen mit qualmendem Heck abstellen. Die Mechaniker sprinteten zum havarierten C33, konnten aber nur noch mit Feuerlöschern das Schlimmste verhindern.
Wild rauchend wurde der Sauber durch die Boxengasse zurück in die Garage geschoben. Unter der Haube war nicht mehr viel zu retten. Die Mechaniker versuchten noch in Eile den Motor zu wechseln. Doch am Ende reichte es nicht mehr für einen Run. Ohne Runden und ohne Zeit musste Sutil den Tag als Totalverlust abschreiben.
Vettel schafft keine komplette Runde
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Das gleiche galt auch für Sebastian Vettel. Der Red Bull wurde in der Früh wieder mal erst mit deutlicher Verspätung fertig. Doch kaum war das Auto endlich fahrbereit, war der Spaß auch schon wieder beendet. In seinem ersten Versuch kam Vettel bis zur vierten Kurve. Zurück ging es nach der Panne auf dem Transporter. Beim zweiten Anlauf ging es nur bis zum Boxenausgang. Dieses Mal konnten die Mechaniker das Auto wenigstens selbst zurück in die Garage schieben.
Offenbar hatte sich ein hartnäckiger Elektronik-Defekt im RB10 eingenistet. Die Ingenieure entschieden sich dazu, die Batterien zu wechseln. Doch alle Versuche den Weltmeister am Nachmittag noch einmal auf die Bahn zu schicken schlugen fehl. Wie bei Sutil konnten die Statistiker für Vettel keine Rundenzeit notieren. Damit bleibt dem Heppenheimer nur noch ein Tag zur Vorbereitung auf den Saisonstart.
Das dritte Sorgenkind am Samstag hieß Lotus. Auch Romain Grosjean kam in der Früh zunächst lange Zeit nicht aus der Garage. Dann fuhr das Auto immerhin 33 Runden mehr oder weniger zuverlässig. Zwei Stunden vor Ende der Sitzung musste Grosjean das Auto dann auf der Geraden mit einem Defekt abstellen. Den Ingenieuren war schnell klar, dass dies das vorzeitige Ende bedeutete.
Williams und Mercedes schnell und zuverlässig
Wie man es richtig macht, zeigten Williams und Mercedes. Wie schon in den letzten Testtagen, zeigten sich die beiden Autos mit dem Motor aus Brixworth extrem zuverlässig und schnell. Felipe Massa spulte 99 Runden ab. Nico Rosberg kam sogar auf 103.
Beeindruckender als die technische Reife war aber der Speed. Am Nachmittag nahmen Massa und Rosberg für eine Quali-Simulation Sprit aus dem Auto und zogen die Supersoft-Reifen drauf. Hier hatte Massa das bessere Ende für sich: Mit 1:33.258 Minuten fuhr der Brasilianer die beste Bahrain-Zeit dieses Jahres überhaupt. Rosberg bliebt gut 2 Zehntel dahinter.
Ferrari noch nicht schnell genug
Auch Kimi Räikkönen versuchte das Potenzial seines Autos zu demonstrieren. Doch der Ferrari scheint noch klar im Rückstand. Trotz eines kurzen Runs auf Supersofts verfehlte der Iceman die Bestzeit um 2,1 Sekunden. So viel mehr Sprit kann gar nicht im Tank des roten Autos gewesen sein. Auch mit der Zuverlässigkeit passte es noch nicht. In der Früh verlor der Iceman viel Zeit, als zunächst eine neue Motorsoftware aufgespielt werden und dann auch noch ein Problem mit den Elektrik-Verbindungen behoben werden musste.
Am Nachmittag versuchte Räikkönen noch eilig die erste Rennsimulation dieses Testwinters zu absolvieren. Nach 48 von eigentlich 57 Runden wurde der Test-Grand Prix freiwillig abgebrochen. Sonst hätte es nicht für die Quali-Simulation in der letzten halben Stunde gereicht.
Auch McLaren und Toro Rosso zu langsam
Magnussen machte am Ende auch mit bei der Bestzeitenjagd. Im Gegensatz zu den 3 Autos an der Spitze schickte McLaren das Auto aber nicht mit Supersofts sondern nur mit Softs auf die Bahn. Der Rückstand von 2,6 Sekunden sind aber alleine mit dem Reifennachteil nicht zu erklären. Mit 88 Runden kam McLaren wenigstens auf einen ordentlichen Kilometer-Wert.
Ähnlich lief es auch für den Toro Rosso von Daniil Kvyat, der 81 Runden schaffte. Der Rookie versuchte am Nachmittag ebenfalls eine schnelle Runde zu drehen. Sein kurzer Run mit Supersofts blieb allerdings 2,8 Sekunden hinter der Spitze.
Nico Hülkenberg machte bei der Zeitenjagd noch nicht ernst. Der Rheinländer legte seine Konzentration vor allem auf Longruns und eine Rennsimulation am Nachmittag. Wegen einer roten Flagge durch die Grosjean-Panne gab der Rheinländer die Übung ein paar Runden früher auf. Von den Zeiten sah der Force India aber nicht schlechter als der Ferrari aus. Allerdings waren die Rennsimulationen nicht ganz vergleichbar. Hülk fuhr die Reifenstrategie Medium-Soft-Soft, Kimi war umgekehrt auf Soft-Medium-Medium unterwegs.
Kleine Teams gut unterwegs
Gut lief es auch für die beiden kleinen Teams. Marcus Ericsson spulte im Caterham die meisten Runden aller Autos ab – insgesamt 117. Jules Bianchi im Marussia kam immerhin auf 78 Runden, war bei der Quali-Simulation aber eine Sekunde schneller als der Erzrivale im Hinterfeld. Allerdings fuhr Bianchi seine schnellste Runde auf Supersoft, Ericsson war auf Soft unterwegs.
Am Sonntag geht es in das große Finale. Es wartet das letzte Kräftemessen vor Melbourne. auto motor und sport berichtet im F1-Ticker wieder den ganzen Tag live aus Bahrain. Die dramatischen Bilder vom Samstag haben wir noch einmal in der Galerie für Sie.