Bottas-Bestzeit am Finaltag
Mercedes reist mit der Testbestzeit zum Saisonauftakt nach Australien. Valtteri Bottas unterstrich am Finaltag von Barcelona noch einmal die Favoritenstellung des Silberpfeil-Teams. Ferrari scheint aber nicht so weit entfernt wie befürchtet.
Am letzten Tag der Wintertests 2020 wurde es noch einmal spannend. Gleich mehrere Teams hatten schnelle Runden mit wenig Sprit und weichen Reifen angekündigt. Kurz vor der Mittagspause kam es bei besten Bedingungen in Barcelona schließlich zum Showdown. Zwei Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne bekamen die Zuschauer ein erstes Mini-Qualifying geboten.
Daniel Ricciardo forderte Charles Leclerc und Lewis Hamilton heraus. Mit C5-Reifen brannte der Renault-Pilot eine Zeit von 1:16.276 Minuten in den spanischen Asphalt. Schneller war bis dahin nur Valtteri Bottas in der Vorwoche. Leclerc im Ferrari fehlte ein Zehntel auf den Australier, Hamilton wurde weitere fünf Hundertstel dahinter ebenfalls nur knapp geschlagen. Beide fuhren auch auf den C5-Reifen.
Ricciardo begrüßte die Journalisten bei seiner Presserunde in der Mittagspause schon mit geballten Siegerfäusten und den Worten: „ Yeah… Pole Position!“ Doch der Mann aus Down Under hatte die Rechnung ohne Valtteri Bottas gemacht. Der schnellste Pilot aus der ersten Testwoche wollte sich am Nachmittag auch die Krone der zweiten Hälfte sichern.
Bottas klaut Ricciardo die „Pole Position“
Anderthalb Stunden vor dem Abpfiff wurde der Finne ebenfalls mit dem ganz weichen C5-Reifen auf die Strecke geschickt. Mit zwei schnellen Runs in kurzer Folge schob sich Bottas schließlich noch vorbei an Ricciardo und sicherte sich mit 1:16.196 Minuten knapp den Sieg in der Tageswertung. Seine eigene Bestmarke aus der Vorwoche verfehlte Bottas aber mit viereinhalb Zehnteln Rückstand relativ deutlich.
Auch Max Verstappen deutete am Nachmittag noch einmal das Potenzial des Red Bull RB16 an. Eine halbe Stunde vor dem Ende der Wintertests ging der Niederländer mit der zweitweichsten Mischung (C4) auf Zeitenjagd. Es reichte immerhin, um sich vor Ricciardo zu schieben. Doch die Tagesbestzeit verfehlte der 22-Jährige ganz knapp um 73 Tausendstel.
Auch in der Distanzwertung verpasste Verstappen die selbstgesteckten Ziele. Gerade als der WM-Dritte des Vorjahres sein Testprogramm am Nachmittag starten wollte, entdeckten die Mechaniker ein Problem am Auto, dessen Behebung ungefähr eine Stunde der wertvollen Testzeit kostete.
Leclerc gewinnt Distanzwertung
Die meisten Runden spulte Ferrari beim großen Test-Finale ab. Leclerc kam insgesamt auf 181 Umläufe. Nach den schnellen Runs vor der Pause spulte der Monegasse am Nachmittag auch noch eine komplette Rennsimulation ab. Leclerc war dabei deutlich schneller als Sebastian Vettel bei der gleichen Übung am Vortag. Allerdings fand Leclerc auch deutlich bessere Bedingungen vor.
Im Vergleich zur schnellsten Rennsimulation von Mercedes, die Lewis Hamilton in der ersten Testwoche abgespult hatte, fehlten dem Ferrari je nach Stint zwischen drei und sechs Zehntel. Das ist immerhin nicht ganz so schlimm, wie es einige Experten schon befürchtet hatten.
Zum Glück für die Fahrer, die am Nachmittag Dauerlauf-Übungen absolvierten, ging die letzte Sitzung ohne eine Unterbrechung über die Bühne. Vereinzelte Zwischenfälle gab es nur am Vormittag zu beobachten. Kimi Räikkönen, Romain Grosjean und Alex Albon leisteten sich kleinere Dreher, die aber ohne Konsequenzen blieben. Die Streckenposten mussten die roten Flaggen nicht auspacken.
In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die besten Bilder vom großen Wintertest-Finale.