Force India bezahlt Rechnung
Force India hat seinen Kopf aus der Schlinge gezogen und die letzte Rate an Mercedes überwiesen. Jetzt geht es mit frischen Motoren und einem Aerodynamik-Upgrade nach Austin. Neue Hoffnung im Kampf um Platz 5 gegen McLaren. Force India muss 20 Punkte aufholen.
Für Force India geht es bei den letzten drei Rennen des Jahres nicht nur um die Ehre. Es geht um Platz 5 im Konstrukteurs-Pokal und damit um bares Geld. Der Fünfte bekommt aus der Schatulle der Rechteinhaber 62 Millionen Dollar. Platz 6 bringt drei Millionen weniger. Nicht viel Geld? Für Force India schon. Das sind mindestens zwei Upgrades unter der Saison. Und 2015 will sich Force India komplett im Toyota-Windkanal in Köln einmieten. Das kostet vier Millionen Euro.
Nach 16 von 19 Rennen hat Force India 20 Punkte Rückstand auf den fünftplatzierten McLaren. Seit der Sommerpause ist der direkte Rivale deutlich schneller unterwegs. McLaren legte zu, Force India stagnierte. Auch wegen der angespannten Motorensituation. Force India ist das einzige Team im Feld, das von allen sechs Komponenten des Antriebsstranges erst jeweils vier Komponenten eingesetzt hat.
Neuer Mercedes-Motor für Force India freigegeben
Die Sparsamkeit hatte einen Grund. Die letzte Rate war überfällig. Die Zahlungsfrist lief am 27. Oktober aus. Das Geld traf inzwischen bei Mercedes ein. Damit kann für Austin, Interlagos und Abu Dhabi auch die jeweils fünfte Antriebseinheit für Nico Hülkenberg und Sergio Perez freigegeben werden.
Ohne Bezahlung hätte Force India auch gleich zuhause bleiben können. Die restlichen vier Motoren, Turbolader, Elektromaschinen, Batterien und Steuergeräte sind am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Sie können höchstens noch in einem Freitagstraining gefahren werden.
Schon in den letzten Rennen musste Force India mit seinen Motoren haushalten. Und möglicherweise auf ein paar PS verzichten. Man konnte es am Freitagspensum erkennen. In Suzuka und Sotschi drehten die Force India-Piloten am Freitag in Summe 146 Runden. Ihre Kollegen von McLaren waren 227 Runden unterwegs. Man muss nicht fragen, wer da besser vorbereitet in den Rest des Wochenendes ging.
Auch die Aerodynamik-Abteilung liefert für Austin neue Teile. Es kommt ein kleines Upgrade für das große Paket von Singapur. Es soll das neue Aero-Konzept, das an den Red Bull RB10 angelehnt ist, komplettieren. Ziel ist stabilerer Abtrieb, um die Balance-Verschiebungen vom Einlenken bis zum Beschleunigen zu minimieren.