Ferrari schaltet Rücklicht ein
In Barcelona sind die Formel-1-Wintertests am Donnerstag (20.2.) in die zweite Runde gegangen. Viele Piloten waren dabei zum ersten Mal im Einsatz. Wir haben die aktuellen Bilder von der Strecke und aus der Boxengasse.
Die Teams stehen dieses Jahr bei den Testfahrten besonders unter Druck. Wegen der Ausdehnung des Rennkalenders von 21 auf 22 Rennen entschieden die Verantwortlichen, die Barcelona-Wochen von acht auf sechs Tage zu verkürzen. Damals konnte keiner ahnen, dass die Anzahl der Grands Prix wegen der China-Absage wohl gar nicht erhöht.
Der Testplan war auf die Kürze nicht mehr umzubauen. So haben die Ingenieure und Fahrer nun den Salat. Die Techniker müssen im Schnelldurchlauf Daten sammeln und Grundlagenarbeit betreiben um dann möglichst früh mit der Setup-Arbeit zu beginnen und an der Pace des Autos zu feilen.
Maximale Runde in minimaler Zeit
Für die Fahrer ist die Situation ebenfalls nicht ganz einfach. Vor allem Neulinge und Teamwechsler wie Nicholas Latifi und Esteban Ocon haben kaum Zeit zum Eingewöhnen. Aber auch für die Stammpiloten, die letzte Saison schon dabei waren, bleibt nicht viel Zeit sich mit ihren neuen Dienstwagen einzugrooven. Wenn beide Fahrer gleichmäßig zum Zuge kommen, hat jeder gerade einmal drei Tage Zeit.
Die besonderen Vorraussetzungen führen dazu, dass die Testpläne bei den zehn Teams nur ein Ziel haben: So viele Kilometer fahren wie möglich. Die Auswirkungen konnten wir bereits in der ersten Session am Mittwoch sehen. Alle Autos knackten die 100-Runden-Marke. Viele Teams hatten in der Winterpause den Fokus speziell auf die Zuverlässigkeit gelegt. Dass es an einem ersten Testtag keine einzige Unterbrechung gibt, ist aber dennoch äußerst ungewöhnlich.
Einige Piloten, die zum Testauftakt noch zuschauen mussten, kamen am Donnerstag zu ihrem ersten Einsatz. Bei Ferrari hatte man den Testplan umgestellt, nachdem sich Sebastian Vettel zum Start in die Woche erkältet abmeldete. Die ersten Runden des Heppenheimers wurden für Donnerstag Nachmittag eingeplant. Teamkollege Charles Leclerc machte in der Früh wieder den Anfang.
Alle drei Weltmeister im Einsatz
Bei Mercedes wechseln die Fahrer wie üblich jeden Tag ab – immer in umgekehrter Reihenfolge. Am Donnerstag war somit Lewis Hamilton als Erster dran. Red Bull hat eine andere Personalplanung. Hier lässt man einen Fahrer den ganzen Tag im Auto Runden drehen. Nachdem der erste Testtag Max Verstappen gehörte, konnte in der zweiten Session endlich Alex Albon zeigen, was er draufhat.
Auch im Mittelfeld hatte sich am Donnerstag Prominenz angekündigt. Mit Kimi Räikkönen im Alfa Romeo war neben Vettel und Hamilton noch ein dritter Ex-Weltmeister am Start. Bei McLaren konnte sich Youngster Lando Norris erstmals mit dem MCL35 eingrooven. Bei Alpha Tauri war Pierre Gasly am Steuer. Den Haas-Renner übernahm Romain Grosjean.
Bei allen Teams stand in der Früh vor allem die Grundlagen-Arbeit in Sachen Aerodynmik auf dem Programm. Die Mehrzahl der Autos war mit großen Messgittern bestückt, um den Luftstrom einzufangen. Ferrari hatte eine ganz spezielle Testanordnung in der Früh. Die Italiener versuchten der Verbiegung von Unterboden und Frontflügel auf die Spur zu kommen.
In der Galerie zeigen wir Ihnen aktuelle Bilder von der Strecke – und natürlich wie gewohnt auch interessante Technik-Details aus der Boxengasse.