Fuji-Urteil
McLaren-Pilot Lewis Hamilton darf seine Punkte vom Rennen in Fuji behalten. Diese Entscheidung traf eine dreiköpfige Kommission am Freitag (5.10.) nach einer einstündigen Anhörung in Shanghai.
Damit kann Hamilton weiterhin durch einen Sieg beim Großen Preis von China am Sonntag (7.9.) den Titel gewinnen. Auch für Sebastian Vettel gab es Grund zur Freude: Die Rückversetzung von zehn Startplätzen wegen des Unfalls mit Mark Webber wurde aufgehoben.
Zuvor hatten sich die Stewards mit den drei beteiligten Fahrern alle Videoaufnahmen des Vorfalls genau angeschaut. Die Piloten mussten ihre Sichtweise darlegen und es wurde untersucht, ob die Sportgesetze eingehalten wurden. Die Bestimmungen bei einem Safety-Car Einsatz schreiben explizit vier Regeln vor: 1. Das erste Fahrzeug darf nicht mehr als fünf Fahrzeug-Längen Abstand halten.2. Es muss eine kontinuierliche Geschwindigkeit gefahren werden.3. Es dürfen keine irritierenden Manöver gefahren werden.4. Es darf nicht Zick-Zack gefahren werden.
Fahrer-Kollegen forderten Strafe
Williams-Pilot Alexander Wurz beklagte, dass es ausgerechnet Hamilton gewesen sei, der im Fahrerbriefing vor dem Rennen in Fuji noch angemahnt hatte, das "Stop and Go" in Safety-Car-Phasen zu unterlassen. Auch andere Piloten wie z.B. Nick Heidfeld äußerten sich negativ über die Fahrweise des Rookies und forderten eine Strafe. Etwas amüsant bei der Untersuchung war die Wahl der Räumlichkeiten. Durch eine halbtransparente Milchglasscheibe konnten Fotografen und Journalisten das Geschehen im Raum erkennen. Die FIA hatte zwar vor kurzem mehr Transparenz angekündigt, dass dies nun aber derart wörtlich genommen wurde, war nicht zu erwarten.
Whiting rechtfertigt sich
Währenddessen hat sich auch Rennleiter Charlie Whiting dazu geäußert, warum er während dem Rennen keine Strafe ausgesprochen hatte: "Da müsste ich noch zehn andere Fahrer rausschmeißen", rechtfertigte sich der Brite. Zur Frage Mark Webbers, ob die Rennleitung denn wenigstens zugeben würde, dass Hamilton ein Fehler begangen hätte, wollte sich Whiting allerdings nicht äußern. Auch der Safety-Car Einsatz zu Beginn des Rennens in Fuji und die Freigabe nach 20 Runden wurde diskutiert. Whiting bejahte die Frage, ob es sinnvoll gewesen ist, das Rennen überhaupt zu starten. Auf Nachfrage, was denn nach der 19. Runde anders gewesen sei, als nach der ersten druckste Whiting ein wenig rum: "Ich hatte den Eindruck, das Wetter sei besser geworden."