GP Singapur 2016 (Qualifying)
Nico Rosberg hat sich die Pole Position beim GP Singapur gesichert. Mercedes-Rivale Lewis Hamilton geht noch hinter Daniel Ricciardo von Platz 3 ins Rennen. Sebastian Vettel muss nach einem Technikproblem vom letzten Platz starten.
Mercedes hat den Singapur-Fluch überwunden. Nach der Pleite in der Vorsaison steht dieses Jahr wieder ein Silberpfeil auf der Pole Position. In 1:42.584 Minuten fuhr Nico Rosberg nicht nur die schnellste Runde des Tages sondern aller Zeiten auf dem Marina Bay Circuit. Zum siebten Mal fährt Rosberg damit dieses Jahr vom ersten Startplatz los.
„Das war wirklich eine gelungene Runde heute. Darüber freue ich mich sehr“, strahlte der Mercedes-Pilot anschließend. „Das war sicher eine der besten 3 Runden von mir überhaupt. Und das zu meinem 200. Grand Prix. Hier in Singapur ist die Pole Position immer extrem wichtig. Das wird aber sicher ein spannendes Rennen. Red Bull hat im Training gezeigt, dass sie hier über die Longruns richtig schnell sind.“
Hamilton ohne Chance auf Pole Position
WM-Rivale Lewis Hamilton war wie schon in den Freien Trainings nicht schnell genug. Mehr als 7 Zehntel fehlten dem Weltmeister auf den Teamkollegen. Am Ende schob sich sogar noch Daniel Ricciardo im Red Bull zwischen die beiden Silberpfeile auf den zweiten Startplatz. Hamilton muss versuchen aus der zweiten Reihe den Schaden in Grenzen zu halten.
„Das ist einfach nicht mein Wochenende bisher. Ich habe im Training einfach nicht genug Runden absolviert und konnte das Potenzial des Autos nicht abrufen“, begründete der Weltmeister die Pleite. „Ich habe auch keine Ahnung, wie unser Auto über die Distanz funktioniert. Das werde ich dann morgen herausfinden.“
Auch in der zweiten Startreihe steht ein Mercedes vor einem Red Bull. Max Verstappen geht von Position 4 ins Rennen. Interessant wird am Sonntag die Reifenstrategie. Red Bull wählte im Q2 die Supersoft-Reifen für die schnellste Runde, auf denen die beiden Piloten das Rennen auch starten werden. Die Mercedes fahren auf den eine Stufe weicheren Ultrasofts los.
Vettel nach Technikpech auf dem letzten Startplatz./strong>
Ferrari konnte in den Kampf um die ersten Startreihen nicht eingreifen. Kimi Räikkönen landete mit einer knappen Sekunde Rückstand auf Platz 5. Vorjahressieger Sebastian Vettel wurde schon früh von der Technik ausgebremst. Kaum hatte er seinen ersten schnellen Run begonnen, funkte er auch schon zur Box, dass etwas mit dem Auto nicht stimme. Der Kommandostand wies den Piloten dennoch an, die Runde durchzuziehen. Doch der Heppenheimer kämpfte auf verlorenem Posten. Mehr als 2 Sekunden fehlten am Ende zum Einzug in die zweite Runde.
„Es hat sich angefühlt, als sei der Stabi gebrochen“, so die erste Analyse des Piloten. „Leider hat es nicht gereicht ins Q2 zu kommen. Dann hätten wir vielleicht mehr Zeit für die Reparatur gehabt.“ So muss Vettel den schwierigsten Grand Prix im Kalender vom letzten Startplatz in Angriff nehmen. Im letzten Jahr stand er noch auf Pole Position. „Die Lage ist nicht aussichtslos. Es kann hier immer viel passieren mit Safety-Cars. Aber es ist sicher nicht ideal.“
Perez bekommt 8 Plätze Strafe
Hinter Ferrari präsentierte sich überraschend Toro Rosso als vierte Kraft. Carlos Sainz und Daniil Kvyat fahren von den Positionen 6 und 7 los. Auch die beiden Force India schafften es in die Q3-Runde. Nico Hülkenberg wurde immerhin Achter. Teamkollege Sergio Perez landete hinter McLaren-Pilot Fernando Alonso auf Platz 10.
Doch nach dem Qualifying gab es Ärger für den Mexikaner. Er hatte seine persönliche Bestzeit im Q2 verbessert, obwohl gleich an 2 Stellen gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Außerdem hatte er ein anderes Auto an einer schlecht einzusehenden Gefahrenstelle überholt. Romain Grosjean war in Kurve 10 heftig in die Bande gekracht. Jenson Button musste seinen McLaren am Streckenrand abstellen, nachdem er in Kurve 14 bei einem Mauerkuss die Lenkung beschädigt hatte.
Einige Piloten hatten ihre schnelle Runde abgebrochen. Darunter waren zum Beispiel auch die beiden Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa, die das Top Ten-Finale auf den Plätzen 11 und 12 knapp verpassten. Am Ende rutschten sie aber noch vor Perez, der für seine Vergehen bei gelben Flaggen insgesamt 8 Startplätze zurückversetzt wurde.
Wehrlein deutlich vor Ocon
Auf verlorenem Posten fuhren wie erwartet die beiden Manor-Piloten. Pascal Wehrlein nimmt das Rennen von Platz 20 auf. „ Wir wussten, dass wir hier Probleme bekommen. Uns fehlt einfach Abtrieb und Traktion. Das wird wohl ein langes Rennen für uns morgen.“ Immerhin konnte Wehrlein seinen Teamkollegen Esteban Ocon mit mehr als 6 Zehnteln deutlich in die letzte Startreihe verweisen. Der Franzose war darüber wenig begeistert: „Ich bin zu weit weg. Da kann etwas mit dem Auto nicht stimmen. Das müssen wir jetzt herausfinden.“