Hülkenberg mit neuem Auto
Force India rüstet auf: Für den GP Spanien 2016 hat der indisch-englische Rennstall ein großes Upgrade mitgebracht. Die Rätsel um das schwächelnde Auto von Nico Hülkenberg bleiben indes ungelöst.
Nico Hülkenberg bekommt für den Europa-Auftakt praktisch ein neues Auto. Der lange Rheinländer nimmt Platz in einem neuen Chassis. Dazu überarbeitet Force India die Aerodynamik massiv. Die Liste ist lang: Frontflügel, Heckflügel, Unterboden, Seitenkästen, Motorabdeckung und Bremsbelüftungen sind neu. Auf dem Papier verspricht das Upgrade eine halbe Sekunde Zeitgewinn. "Ich traue unseren Zahlen sehr", sagt Hülkenberg voller Vorfreude. "Das Auto sieht deutlich mehr nach Rennwagen aus. Man erkennt es mit dem bloßen Auge. Wir sind vom Aussehen deutlich näher dran an dem, was die Konkurrenz hat."
Keine Lösung für Probleme beim GP Russland./strong>
Durch das stark veränderte Auto hofft Hülkenberg auch auf eine Trendwende. Bis auf den Saisonauftakt in Australien verpasste der Le Mans-Sieger von 2015 jeweils Punkte. Auf zwei 15. Plätze folgte ein Ausfall in Russland. Esteban Gutierrez räumte den Force India mit der Startnummer 27 im Startgetümmel ab. "Er hat sich entschuldigt. Deshalb habe ich die Kopfnuss stecken lassen", scherzt Hülk. Im Rennen zuvor, dem GP China, fasste Hülkenberg nach einer Bummelfahrt in die Boxengasse eine fünfsekündige Strafe auf.
In Russland ärgerte der Force India VJM09 seinen Piloten. Hülkenberg konnte das Tempo von Teamkollege Sergio Perez weder auf eine Runde noch im Dauerlauf mitgehen. "Von der ersten Runde an fehlte eine verhexte halbe Sekunde." Warum, das Fragen sich die Ingenieure noch heute. "Wir haben nichts gefunden. Dieses Mysterium wird wohl für immer ungelöst bleiben." In der heutigen mit Daten übersäten Formel 1-Welt ist das praktisch ein Novum.
Hülkenberg hat dennoch keine Angst, dass ihn die Probleme in Spanien wieder einholen. "Ich gehe davon aus, dass es sich durch das neue Auto von selbst löst", hofft der 28-Jährige. Der Austausch des Chassis habe mit Sochi nichts zu tun. "Das war vorher schon geplant."
Auf Force India wartet am Freitag viel Arbeit. Für das Team wird es in den Freien Trainings darum gehen, die Updates schnellstens zu evaluieren. Einen Test zwischen neuen und alten Teilen wird es nicht geben. "Dafür bleibt zu wenig Zeit", erklärt Hülkenberg. "Wir werden in den ersten Runden merken, ob es der erhoffte Schritt ist. Die Frage ist, wie schnell wir das Paket verstehen werden und ob wir das Setup umbauen müssen."