Le Mans-Peugeot
Mit einem klaren Premierensieg zum Auftakt der Le Mans-Serie bewies Peugeot, dass der Diesel-Prototyp 908 Hdi-FAP ein enorm schnelles Auto ist, doch vom ernsthaften Audi-Herausforderer ist der neue Renner zwei Monate vor dem 24 Stundenrennen in Le Mans noch weit entfernt.
Mit zwei Autos war Peugeot beim 1.000 Kilometerrennen in Monza am Start, am Ende belegten die Löwen beim ersten Renneinsatz des 908 die Ränge eins und drei. Die sonstigen LMS-Platzhirsche von Pescarolo deklassierte das Peugeot-Werksteam um satte drei Sekunden pro Runde.
Doch die Technikabteilung um Bruno Farmin kann sich kaum entspannt zurücklehnen. Bis zum eigentlichen Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans (16. und 17.6.) bleiben gerade noch acht Wochen, doch beim ersten Ausdauertest ging nach acht Stunden der Zwölfzylinder-Turbodiesel ein.
Baustelle Getriebe./strong>
Eine noch größere Baustelle ist das Getriebe. Wegen des mächtigen Drehmoments von 1.200 Newtonmetern zerbröselt entweder die Mechanik, oder die elektronische Ansteuerung versagt. Die Konkurrenz tippt, dass Peugeot bis Mitte Juni von einem Sechsganggetriebe auf fünf Schaltstufen mit verstärkten Gangrädern umstellt.
Davon abgesehen hat Peugeot 15 Jahre nach dem Ausstieg aus dem Langstrecken-Sport ein ausgezeichnetes Chassis mit ausgezeichneter aerodynamischer Effizienz und reichlich Abtrieb gebaut.
Zu hoher Verbrauch
Um die 2006 in Le Mans siegreichen Audi ernsthaft zu ärgern, muss aber nicht nur die Zuverlässigkeit steigen, auch der Dieselkonsum muss deutlich sinken. Audi kam im Vorjahr mit 41 Litern Diesel auf 100 Kilometern aus. Auch wenn die Strecken nicht ganz vergleichbar sind: Peugeot verbrauchte in Monza 51 Liter.
Den ganzen Mai über will das Team noch testen und entwickeln. Mindestens ein 24 Stundentest steht dabei noch auf dem Programm.
Welche besonderen Qualitäten der Le Mans-Peugeot hat, und warum sich die Franzosen in der Langstreckenszene gerade unbeliebt machen, lesen Sie in der neuen Ausgabe von sport auto, Heft 5, ab 20. April im Handel.