Simon Roberts als Interimslösung
Nachdem sich Frank und Claire Williams vor wenigen Tagen aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben, musste sich der ehemalige Familienrennstall einen neuen Teamchef suchen. Diese Rolle soll zunächst Simon Roberts übernehmen.
Es war ein emotionaler Abschied in Monza. Beim letzten Auftritt ließ es sich Claire Williams nicht nehmen, die Autos am Sonntag vor dem Rennen persönlich auf die Strecke rauszuwinken. Nach der Zieldurchfahrt bedankten sich sowohl George Russell als auch Nicholas Latifi mit bewegenden Worten bei der ganzen Williams-Familie für die geleistete Arbeit in den letzten 45 Jahren.
Nun wird bei Williams ein neues Kapitel geschrieben. Nach dem Abschied der Familie aus dem operativen Geschäft müssen die Neubesitzer von Dorilton Capital den Rennstall alleine weiterführen. Die dringendste Position im Management, die der Finanzinvestor aus den USA neubesetzen musste, war der vakante Posten des Teamchefs.
Am Dienstag (8.9.) wurde diesbezüglich eine interne Lösung verkündet. Demnach soll Simon Roberts den Rennstall ab sofort in ruhiges Fahrwasser lenken. Der Brite war erst Mitte Mai als Geschäftsführer zu Williams gestoßen, jetzt steigt er zum geschäftsführenden Teamchef auf.
Roberts nur Interimslösung
Zuvor hatte Roberts neben Stationen in der Autoindustrie auch schon Führungspositionen bei McLaren und Force India bekleidet. Nach nicht einmal einer halben Saison bei Williams übernimmt er nun also die Gesamtverantwortung für die rund 600 Formel-1-Mitarbeiter in Grove.
Allerdings sollte es sich der 57-Jährige im neuen Chefsessel nicht allzu bequem machen. Im offiziellen Statement zur Personalentscheidung wird betont, dass es sich um eine Interimsbesetzung handelt. Roberts sei demnach nur eine Lösung für die aktuelle Übergangszeit.
Trotzdem bedankte sich der Engländer für die Beförderung: "Ich freue mich, dass ich für diese Übergangsphase zum Teamchef benannt wurde. Dem Team stehen aufregende Zeiten bevor. Es ist eine ganz neue Ära für Williams, bei der ich gerne meine Rolle spiele. Ich freue mich schon auf die Herausforderungen, die bei der geplanten Rückkehr ans vordere Ende der Formel 1 auf uns warten."