Mercedes hat im Vorderbau des Silberpfeils einen Trick
versteckt. Ihn zu kopieren ist nicht einfach. Wir erklären Ihnen
anhand von detaillierten Technik-Fotos, was die Ingenieure machen -
und warum sie es machen ...
Wenn die Mechaniker an der Vorderradaufhängung des Silberpfeils
arbeiten, wird gerne der Sichtschutz nach oben gehalten. Dahinter
verbirgt sich das Geheimnis.
Die Stufe ist deutlich stärker ausgeprägt als bei allen anderen
Autos. Der Grund ist einfach: Mercedes benötigt Platz, um die
Hydraulik für die hydraulische Niveau-Regulierung einzubauen.
Normalerweise ist im vorderen Chassis-Bereich hinter der
sogenannten A-A-Sektion nicht genügend Platz. Als
Minimal-Dimensionen schreibt das Reglement im Querschnitt eine
Fläche von 300mm x 275 mm vor.
An der Hinterachse haben auch viele andere Teams die rechte und
linke Aufhängung hydraulisch miteinander verbunden. Vorne schafft
das bisher nur Mercedes richtig gut.
Red Bull ist das einzige Team neben Mercedes, das sich an dem
Trick versucht. Die Ingenieure sind hier allerdings noch nicht so
weit mit der Feinabstimmung. Auch hier ist eine relativ große
Abdeckklappe zu erkennen. Die Stufe geht aber nicht so tief wie bei
Mercedes.
Nachträglich lässt sich der Silberpfeil-Trick nur schwer
kopieren. Das Chassis ist homologiert und darf während der Saison
nicht mehr verändert werden. Wer nicht schon bei der Entwicklung im
Winter daran gedacht hat, findet kaum genug Platz für die
Hydraulik-Komponenten.
Bei Ferrari sieht man gut, wie die A-A-Sektion normalerweise
aussehen sollte, wenn nicht am Rande des Reglements getrickst wird.
Die Chassis-Umrandung bildet eine geschlossene Röhre.
Von außen erkennt man, wie flach die Abdeckung auf dem Chassis
liegt. Im Gegensatz zum Mercedes verschwindet die Schubstrebe nicht
in der Blende sondern darunter in der Chassis-Wand.
Auch bei Sauber erkennt man einen deutlichen Unterschied der
A-A-Sektion zu Mercedes. Die Chassis-Wand ist mehrere Zentimeter
dick. Im Inneren ist nicht viel Platz.
Hier ist nur eine kleine Service-Luke weiter hinten eingelassen.
Weil die Dämper-Elemente im Inneren nicht genug Platz finden, ist
eine kleine Welle im Chassis zu erkennen.
Hier der Vorderbau des Renaults. Hier ist eine kleine Blende auf
der Oberseite zu sehen. Allerdings geht die Stufe längst nicht so
tief wie am Mercedes.
Zu guter Letzt noch die Manor-Front ohne Verkleidung. Hier
erkennt man den Zugang zu den Service-Luken, der normalerweise
unter der Abdeckung versteckt liegt. Aber auch hier sieht es
deutlich anders aus als bei Mercedes.