Porsche stellt auf dem Nürburgring seinen neuen Rennwagen GT3 R
für den GT-Kundensport vor. Ein 550 PS starker Sechszylinder-Boxer
treibt den Rennwagen an. Aerodynamik und Sicherheit wurden im
Detail verbessert.
Optisch fällt zunächst einmal die Lackierung auf. Die Karosserie
ist größtenteils in Weiß gehalten. Neu ist die Farbe „Lizardgreen“,
die sich um den Rennelfer zieht. Front- und Heckschürze sowie der
untere Teil der Seitenschweller sind schwarz
Kiemen auf der Oberseite der Radhäuser steigern den Anpressdruck
an der Vorderachse. Sie trägt auch der Vorgänger. Der 911 GT3 R
kommt ohne die ganz große Revolution. Man kann von aerodynamischen
Entwicklungen im Detail sprechen.
Das Dach, den Frontdeckel, das Bugteil, die Kotflügel, Spiegel,
Türen, das Seiten- und Heckteil fertigt Porsche aus
Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFK), um Gewicht zu sparen. Die
restliche Karosserie besteht wie beim Straßensportwagen GT3 RS aus
Aluminium und Stahl in Mischbauweise. Alle Scheiben sind aus
Polycarbonat.
Der Fahrersitz ist nun nicht mehr verstellbar, sondern sechsfach
fest verschraubt. Im Notfall können Streckenposten und
Rettungskräfte den Piloten über eine Luke im Dach befreien.
Der eingeschweißte Überrollkäfig schützt ebenso beim Einschlag
wie das Seitenaufprallelement im Bereich der Fahrertür, das aus
einer Kohlefaser-Kevlar-Aluminium-Konstruktion mit
energieabsorbierendem Kunststoffschaum besteht. Das Cockpit verfügt
nun über eine Klimaanalage.
Vor den Kurven verzögern Stahlbremsscheiben mit 390 Millimeter
Durchmesser und Sechskolben-Aluminium-Bremssätteln den 911 GT3 R an
der Vorderachse. An der Hinterachse verbaut Porsche
Stahlbremsscheiben (370 mm), in die sich Vierkolben-Alusättel
verbeißen.
Der neue Porsche 911 GT3 R bleibt dem Heckmotor-Prinzip treu.
Eigentlich hatte Porsche andere Pläne. Weissach wollte wie beim Le
Mans-Rennwagen RSR die Position von Getriebe und Motor tauschen, um
einen Kundensportrennwagen mit Mittelmotor zu schaffen.
Obwohl die Anordnung von Motor und Getriebe verschieden ist,
kann man den neuen GT3 R getrost als kleinen Bruder des RSR
bezeichnen. Im Vergleich zum GT-Rennwagen für die Sportwagen-WM ist
das Kundensportmodell ein Schnäppchen. Der RSR kostet über 960.000
Euro. Der Porsche 911 GT3 R hingegen 459.000 Euro.
Der Sechszylinder-Boxer soll die Leistung gleichmäßiger
entfalten und über ein breiteres Drehzahlband verteilen. Beim
Fahrwerk besserte Porsche nach, um Fahrverhalten und Handling zu
vereinfachen. Komplett neu ist die Vorderachse. „Wir gehen weg von
der MacPherson-Vorderachse hin zu doppelten Querlenkern“, sagt
GT-Chef Frank Walliser.