Als erstes Team des Jahrgangs 2019 hat Haas seinen Renner
vorgestellt. Obwohl zunächst nur Computer-Grafiken verschickt
wurden, ließen sich schon einige interessante technische Details
erkennen. Wir zeigen sie Ihnen...
Zunächst fällt natürlich vor allem die neue Lackierung ins Auge.
Dank dem neuen Hauptsponsor Rich Energy ist der VF-19 im Design der
Getränkedose angemalt. Der schwarz-goldene Look erinnert an die
legendären Lotus-Renner der 70er Jahre, die im Design der
Zigaretten-Marke John Player Special unterwegs waren.
Das Logo ist nun in Weiß auf den Seitenkasten gepinselt. Die
einzige andere Farbe kommt vom blauen Sponsorlogo von Peak
(Schmierstoffe) auf der Heckflügel-Endplatte.
An den Anblick der neuen, 20 Zentimeter breiteren Frontflügel
können Sie sich schon mal gewöhnen. Sie werden an allen Autos so
oder so ähnlich aussehen.
Eines der interessantesten Details gleich vorneweg: Die Felgen
haben eine doppelte Wand. Wir nehmen an, dass hier Luft ausgeblasen
wird, um die Strömung seitlich abzulenken.
Früher durften die Ingenieure die in den Bremshutzen
eingefangene Luft noch durch die Achse leiten. Das ist 2019
verboten. Mit den doppelwandigen Felgen hat Haas offenbar eine
Lücke im Reglement gefunden.
Interessanterweise erkennt man auch an den Hinterrädern ein
gestaffeltes Felgenbett. Ob die Maßnahme aerodynamische Gründe hat
oder der Kühlung der Reifen dient, können wir noch nicht sagen.
Ebenfalls zu erkennen ist, dass Haas neuerdings die Luft von
unten durch die Frontpartie nach oben führt. Der sogenannte
S-Schacht ist aber keine neue Erfindung.
Beim Ansatz der Rückenflosse ist eine ungewöhnliche Aussparung
in der Finne zu erkennen. Darüber trohnt ein kleiner Flügel, der
die Luft zum Heck beruhigt. Aus dieser Perspektive auch gut zu
erkennen sind die Kühlöffnungen am hinteren Teil des Halos.
Die vertikalen Leitbleche an der Flanke wurden komplett
verändert. Die Seitenkästen bauen nicht mehr so breit wie vorher.
Möglich machen das neue Kühler im Inneren, die wie eine Helix
ineinander verdreht sind.
Interessant sieht auch dieses kleine Flügelchen am vorderen Ende
des Unterbodens aus. Durch die schwarze Lackierung sind genauere
Details leider nicht so einfach auszumachen.
Die Bargeboards setzen den neuen Regeln entsprechend weiter
vorne an und bauen nicht mehr ganz so hoch. Das soll die Lesbarkeit
von Sponsorenlogos auf der Cockpitwand verbessern.
Ein weiteres Highlights des Haas VF-19 ist seine Hinterachse.
Die oberen Querlenker sind schon weit vor dem Radträger zu einem
Element verbunden. Es entsteht dadurch ein Flügelprofil.
Die beiden Wastegate-Röhrchen am Auspuff liegen übereinander auf
dem Endrohr. Wir gehen davon aus, dass Motoren-Partner Ferrari
diese neue Lösung ebenfalls verwenden wird.
Eigentlich dachten wir, dass sich durch die
Heckflügel-Endplatten keine größeren Schlitze mehr ziehen dürfen.
Doch das gilt offenbar nur für den oberen Teil. In der Mitte wurde
die Haas-Endplatte wie ein Lamellen-Vorhang aufgesplittet.
Zum Abschluss noch einmal ein direktes Vergleichsbild des
Vorjahres-Autos mit dem aktuellen Modells. Auch wenn die
Perspektive nicht ganz identisch ist, fällt sofort der breitere
Frontflügel und die veränderte Form der Seitenkästen ins Auge.