Pirelli-Reifenwahl für Australien
In Australien dürfen die Fahrer erstmals individuell Reifen wählen. 3 Teams haben unterschiedliche Gummis bei Pirelli bestellt. Auch Mercedes. Hamilton bekommt einen Satz Soft mehr als Rosberg.
Pirelli stellt für den GP Australien 3 unterschiedliche Reifentypen bereit: Medium, soft, supersoft. Dabei müssen mindestens ein Mal Medium und Soft im Rennen gefahren werden, und der Supersoft im Q3.
Ingenieure wählen Pirelli-Reifen
Jeder Fahrer bekommt 13 Garnituren und kann sich nun individuell seine Wahl zusammenstellen. Theoretisch. Force India und Mercedes haben auto motor und sport bestätigt, dass die Ingenieure die Reifen auswählen und nicht die Fahrer. Das geht so lange gut, bis sich der erste Fahrer benachteiligt fühlt.
Bei 8 der 11 Teams wurden die beiden Fahrer gleich bedient. Unterschiede gibt es nur bei Mercedes, HaasF1 und Sauber. Für Lewis Hamilton wurden nur ein Satz Medium, 6 Garnituren Soft und 6 Satz Supersoft angefordert. Rosberg bekommt 2 Satz Medium, 5 Satz Soft und 6 Satz Supersoft. Der Herausforderer spielt also die konservative Variante, das Team des Weltmeister die riskante.
Hamilton kann seinen Satz Medium unmöglich in den freien Trainingssitzungen verheizen, weil er ihn ja mindestens ein Mal im Rennen fahren muss. Da will er nicht auf Uralt-Reifen herumrutschen. Rosberg hat dagegen auf die gleiche Wahl gesetzt wie Ferrari. Als hätten sich die beiden Top-Teams abgesprochen. Es muss also bezweifelt werden, ob das neue Reifenreglement große Überraschungen bietet.
Auch Sauber und HaasF1 mit unterschiedlicher Wahl
Bei HaasF1 setzt Routinier Romain Grosjean auf Risiko: Ein Mal Medium, 5 Mal Soft, 7 Mal Supersoft. Esteban Gutierrez wurden 2 Satz Medium und dafür nur 4 Satz Soft reserviert. Ähnliches Spiel bei Sauber. Marcus Ericsson ließ nur eine Garnitur Medium anschreiben, Felipe Nasr 2. Dafür bekommt Nasr nur 5 Satz Soft, Ericsson dagegen wie Hamilton 6.
Beim Vergleich der Teams fallen zwei Dinge auf. Nur Manor bestellte jeweils 4 Mal Medium, aber nur 5 Mal Supersoft. Bei Pascal Wehrlein und Rio Haryanto ist Fahrpraxis im freien Training wichtiger als der Superkleber in der Qualifikation. McLaren, Williams und Renault setzen hauptsächlich auf die weichen Mischungen und begnügen sich jeweils mit einem Medium-Satz.
Bei den ersten Grand Prix gehen viele Teams auf Nummer sicher. Sie wollen sich erst einmal anschauen, ob das neue Reifenreglement einen Unterschied ausmacht. "Bei den ersten 4 Rennen gibt es keine Unterschiede zwischen Nico und Sergio. Mit etwas mehr Erfahrung werden wir unsere Fahrer je nach Strecke und Reifenangebot auch individuell bedienen", verrät Force India-Teammanager Andy Stevenson.