Abstand zu Mercedes schrumpft
Red Bull konnte den Rückstand auf Mercedes im Spa-Qualifying in Grenzen halten. Die Piloten erklärten anschließend, wie man das Auto über das Wochenende weiterentwickeln konnte und was im Rennen drin ist.
Auf den ersten Blick schien das Qualifying zum Belgien-Grand-Prix ähnlich zu laufen, wie die Samstage bei den Rennen zuvor in der Saison. Der Rückstand von einer halben Sekunde von Max Verstappen auf Pole Setter Lewis Hamilton wirkte deutlich. Doch der erste Eindruck täuschte.
Man muss den Rückstand ins Verhältnis zur Streckenlänge setzen. Und da die Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps mit 7,004 Kilometer der längste Kurs im Kalender ist, ließ sich einfach ausrechnen, dass Red Bull pro Kilometer dieses Jahr im Qualifying noch nie so wenig Zeit verlor wie beim GP Belgien.
"Wir haben vom ersten Training an direkt eine gute Balance gefunden. Das hat sicher geholfen. Das ganze Wochenende läuft schon positiv. So nah waren wir noch nie an Mercedes dran. Und das auf einer Strecke, auf der wir das vorher nicht erwarten konnten", strahlte Max Verstappen nach dem Qualifikation.
Teamwork im Qualifying
Um die fehlende Motorleistung auszugleichen, probierten die Red-Bull-Piloten immer einen Windschatten zu finden. Teilweise halfen sich Verstappen und Teamkollege Alexander Albon auch gegenseitig. "Wenn man zwei Piloten hat, die sich gut verstehen, dann läuft das ganze etwas einfacher. Das war heute ein tolles Teamwork", lobte Teamchef Christian Horner.
Albon, der dieses Jahr im Qualifying nicht immer glänzen konnte, fühlte sich deutlich wohler im Auto. Der Thailänder erkannte klare Fortschritte: "Das Auto liegt nun vom Kurveneingang zum Scheitelpunkt stabiler. Das Fahrverhalten ist jetzt berechenbarer. Max hat im ersten Training etwas Neues mit dem Setup ausprobiert. Das ging auf jeden Fall in die richtige Richtung. Das Auto macht Fortschritte."
Ob man Mercedes im Rennen herausfordern kann, ist aber noch nicht klar. Verstappen startet wie die beiden Silberpfeile auf den härteren Medium-Reifen. "Ich werde wohl erst einmal hinterherfahren und dann schauen, was passiert. Und dann müssen wir mal schauen, was das Wetter macht. Hier in Spa kann sich das bekanntlich schnell ändern."
Spuckt Renault Red Bull in die Suppe
Horner hofft, dass man Mercedes das Leben im Rennen etwas schwerer machen kann. Doch Albon warnt auch, dass man die beiden Renault nicht unterschätzen darf. Mit den ultrakleinen Flügeln könnten Ricciardo und Ocon das Red-Bull-Duo schon in der Startrunde ärgern. "Die sind so schnell auf der Gerade. Es wird wohl etwas länger dauern, an ihnen vorbeizukommen. Das hat man schon im Vorjahr gesehen", grübelte Albon.
Den Nachteil mit den weicheren Reifen am Start sieht der Youngster nicht so schlimm: "Alle drei Mischungen hier passen eigentlich ganz gut. Ich habe in Sachen Strategie immer noch alle Möglichkeiten. Wir müssen mal sehen, ob ein oder zwei Stopps schneller ist. Aber gegen ein Regenrennen hätte ich sicher auch nichts einzuwenden."