Alonsos Rennwagen heißt A521
Renault krempelt seine Sportaktivitäten um. Das Formel 1-Engagement läuft ab dieser Saison unter dem Dach der Sportwagentochter Alpine. Der neue Rennwagen hört auf den Namen A521. Das gezeigte Design auf dem alten Auto ist eine Übergangslackierung.
Es ist eine strategische Umbenennung. Alpine, Renaults Sportmarke, soll von der Strahlkraft der Formel 1 profitieren. Im Hintergrund bauen die Franzosen ihre Führungsstruktur um. Laurent Rossi ist der neue starke Mann bei Alpine. Der Franzose führt die Geschäfte und berichtet an Konzernchef Luca de Meo.
Wie die Posten im Formel 1-Team besetzt werden, ist noch nicht spruchreif. Teamchef Cyril Abiteboul nimmt in jedem Fall seinen Hut und verlässt den Renault-Konzern. Suzukis MotoGP-Teammanager Davide Brivio wird mit dem Rennstall in Verbindung gebracht. Noch ist der Wechsel des Italieners von zwei auf vier Räder nicht offiziell. Nur, dass Brivio nicht mehr in der MotoGP arbeitet und eine neue Herausforderung annimmt. Gleichzeitig könnte Technikchef Marcin Budkowski in eine höhere Position aufrücken, so die Spekulationen.
Alpine mit Frankreich-Farben
Klarer ist der Sachverhalt beim Auto. Der neue Rennwagen, den Alpine bereits im Februar vorstellen möchte, heißt A521. Die 21 steht für das Jahr. Die 5 im Namen erinnert an den A500, Renaults Prototyp vor dem ersten Formel 1-Einstieg 1977. Alpine gehört seit den 1970er Jahren zum Renault-Konzern.
Im Zuge der Verkündung der neuen Geschäftsstrategie, genannt "Renaulution", gab der Konzern einen ersten Ausblick auf das neue Auto. Die alten Farben sind Geschichte. Mit dem 400. Grand Prix in der Teamgeschichte von Renault in Abu Dhabi verschwanden die Farbtöne gelb und schwarz. Der neue Rennwagen rückt die französischen Nationalfarben stärker in den Mittelpunkt.
Die gezeigte Lackierung auf dem alten Auto sei eine Übergangslösung für den Winter, die einen ersten Vorgeschmack geben soll. "Die heute vorgestellte Lackierung ist die erste Heraufbeschwörung an die neue Identität des Alpine F1-Teams. Einige der strukturellen grafischen Elemente bleiben auf dem neuen Auto, während andere sich ändern werden", erklärt Alpines Design-Direktor Antony Villain. Der Ausblick hat einen Vorteil: Man kann jetzt Reaktionen einholen, und sehen, was sich die Fans wünschen.
A521 für Ocon und Alonso
Jedenfalls zeigt sich das "Winterauto" in einer schwarzen Grundlackierung, die als Hommage an den A500 verstanden werden will. Front- und Heckflügel tragen auf den Endplatten im oberen Teil jeweils die französische Nationalflagge. Ansonsten deckt die Tricolore einen großen Teil der Motorabdeckung ein. Sie zieht sich auf dem gezeigten Modell bis runter zu den Ausläufern der Seitenkästen. Praktisch, dass die Farben identisch sind mit denen der britischen Flagge. Das Rennteam bleibt im englischen Enstone beheimatet. Die V6-Turbomotoren kommen aus dem französischen Viry-Châtillon.
Den neuen A521 werden Esteban Ocon und Rückkehrer Fernando Alonso, der für Renault zwei Weltmeisterschaften gewann, erstmals bei den Wintertestfahrten fahren. Dann in der richtigen Lackierung und in der 2021er Spezifikation. Die Tests finden wahrscheinlich vom 12. bis 14. März in Bahrain statt. Alpine sieht 2021 als Übergangsjahr. Das Projekt wird voll auf die anstehende Regelrevolution in der Formel 1 2022 ausgerichtet. Trotzdem will man sich in der Weltmeisterschaft in dieser Saison verbessern. 2019 belegte Renault den fünften Platz.