Sauber gerettet
Die Finanzkrise bei Sauber ist endlich vorbei. Wie das Team am Mittwoch (20.7.2016) offiziell bestätigt hat, wurde der Traditionsrennstall an eine Investorengruppe verkauft. Die Verträge sind bereits unterschrieben.
Auf diese Meldung haben Formel 1-Fans lange gewartet. Der in arge Finanznöte geratene Sauber-Rennstall steht wieder auf sicheren Beinen. Nachdem Gerüchte über mögliche Investoren bereits seit einigen Wochen durchs Fahrerlager waberten, ist die Rettung nun endgültig vollzogen.
Investment-Firma übernimmt Anteile von Sauber und Kaltenborn
Die Schweizer Investment-Gesellschaft Longbow Finance S.A. hat 100 Prozent der Sauber Holding AG übernommen. Zur Holding gehört auch die Sauber Motorsport AG, unter deren Dach das Formel 1-Team firmiert. Die Verträge sind bereits unterzeichnet. Bis zuletzt hatte Firmengründer Peter Sauber 2 Drittel der Anteile gehalten. Teamchefin Monisha Kaltenborn war ebenfalls Miteigentümerin mit einem Drittel der Anteile.
Nach Informationen der Schweizer Tageszeitung Blick, soll hinter Longbow der Verpackungskonzern Tetra Laval (Tetrapak) stecken, der seinen Sitz ebenfalls in der Westschweiz hat. Tetra Laval befindet sich im Besitz der milliardenschweren schwedischen Familie Rausing. Der Konzern sponsert praktischerweise auch Sauber-Pilot Marcus Ericsson.
„Der neue Besitzer ist ein Garant für die Stärkung der Marke Sauber in der Formel 1 und für das Wachstum in der technischen Entwicklung des ganzen Unternehmens. Es wird keine Änderung seitens des Firmen-Namens, noch des Team-Namens geben“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Unternehmens.
Kaltenborn bleibt Teamchefin
Monisha Kaltenborn soll weiterhin ihre Posten als Teamchefin und CEO behalten. Sie wird zusätzlich noch Mitglied im neuen Verwaltungsrat. „Wir sind sehr glücklich, dass wir eine Einigung mit Longbow Finance S.A. erzielen konnten, die die Zukunft von Sauber in der Königsklasse des Motorsports sichert. Wir sind sehr zuversichtlich, dass Longbow Finance S.A. der perfekte Partner ist, um das Team in der Formel 1 wieder konkurrenzfähig und erfolgreich zu machen“, so Kaltenborn.
„Gleichzeitig erlaubt die neue Struktur auch, dass wir unser Drittkundengeschäft weiter ausbauen und in neue Bereiche vorstoßen können. Diese Lösung ist in bestem Interesse für alle Mitarbeitenden, für die Partner des Teams, für unsere Lieferanten, für den Standort Hinwil und für den Schweizer Motorsport. Wir sind Longbow Finance S.A. sehr dankbar, dass sie an die Kompetenzen, die Fähigkeiten und die Effizienz der Sauber Gruppe glauben und uns diese Chance geben. Wir freuen uns auf eine spannende Zukunft.“
Sauber-Abschied vom eigenen Team
Peter Sauber spielt dagegen in den Zukunftsplänen des Rennstalls keine Rolle mehr. Der 72-Jährige war schon in den letzten Jahren nicht mehr aktiv ins Tagesgeschäft involviert. Jetzt muss er sein Büro komplett räumen. Als Nachfolger tritt Longbow-Präsident Pascal Picci als neuer Verwaltungsrat.präsident der Sauber Gruppe an.
„Monisha Kaltenborn und ich konnten gestern einen Vertrag unterzeichnen, der die Zukunft des Formel 1 Teams und der Sauber Gruppe sichert. Ich bin sehr glücklich, dass sich meine mutige Investition, die vor 6 Jahren mit dem Rückkauf der Firma das Ziel hatte, den Standort Hinwil und den Formel-1-Startplatz zu erhalten, schlussendlich als richtig erwiesen hat.“
In unserer Galerie blicken wir zurück auf die bewegte Vergangenheit des Schweizer Traditionsrennstalls.