Mercedes bricht Sperrstunde
Mercedes hat in der Nacht von Freitag auf Samstag die Sperrstunde gebrochen. Grund war der dreimalige Wechsel des Motors im Auto von Valtteri Bottas. Der Finne muss den Großteil des dritten Trainings auslassen.
Es war eine lange Nacht für die Mercedes-Ingenieure und Mechaniker. In der Garage der Silberpfeile wurde bis zwei Uhr morgens geschraubt. Um fünf Uhr nahmen die Mechaniker die Mechaniker die Arbeit wieder auf. Damit brach Mercedes die Sperrstunde, die um 24 Uhr beginnt und um 8 Uhr morgens endet. Jedes Team hat zwei Joker. Wird die Sperrstunde öfter gebrochen, gibt es Strafen.
Grund für den Alarm: Die Ingenieure haben bei der Durchsicht der Daten in der Antriebseinheit von Valtteri Bottas verdächtige Signale entdeckt. Es wurde daraufhin entschieden, dass der am Freitag frisch eingebaute Motor Nummer 2 ausgebaut und durch das Triebwerk Nummer 1 ersetzt wird. Das hat bereits vier GP-Wochenenden überstanden.
Der GP Spanien wird für Bottas zu Zitterpartie./strong>
Nach dem Ausbau wurde der Motor auf Herz und Nieren geprüft, soweit es die Versiegelung erlaubt. Dabei wurde ein Problem mit einem Kabel entdeckt und behoben. Die Mechaniker mussten daraufhin ein zweites Mal ran. Nummer 1-Motor kam wieder raus, Nummer 2-Aggregat wieder rein. Das war im Rahmen der üblichen Arbeitszeiten nicht zu schaffen.
Doch damit war das Drama noch nicht vorbei. Beim Anlassen des Triebwerks entdeckten die Mechaniker ein Wasserleck. Beim Einbau war eine Dichtung beschädigt worden. Das bedingte den dritten Motorwechsel. Eine Stunde vor dem dritten Training begann der Einbau von Motor Nummer 1. Valtteri Bottas droht den Großteil der Trainingssitzung zu verlieren. „Ein großer Nachteil“, ärgert sich Niki Lauda. „Im dritten Training bereitest du dich auf die Qualifikation vor."
Der GP Spanien wird für jetzt für Bottas und Mercedes zur Zitterpartie. Die zweite Generation des 2017er Motors wurde zwei Rennen früher eingeführt, weil man sich nicht sicher war, ob der erste Motor noch zwei GP-Wochenenden übersteht. Die Hybrid-Monster sind in ihrem vierten Jahr immer noch nicht kugelsicher. „Weil jeder absolut ans Limit geht“, erklärt Teamchef Toto Wolff.