Alles neu macht der Mai
Beim Europa-Auftakt in Barcelona fackelten die Formel-1-Teams das erwartete Upgrade-Feuerwerk ab. Technik-Fans kamen voll auf ihre Kosten. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Modifikationen in der Galerie.
Wer Action, Abwechslung und Spannung braucht, der wird dieses Jahr von der Formel 1 nicht gerade verwöhnt. Wer sich vor allem für die Technik der Rennwagen interessiert, der kann sich dagegen nicht beklagen. Zum ersten Europa-Rennen des Jahres in Barcelona versprechen die Ingenieure jedes Jahr große Upgrades. Und auch dieses Mal haben sie Wort gehalten.
Eines der umfangreichsten Pakete schraubte Mercedes an sein Auto. Dabei kamen im Rennen am Sonntag gar nicht alle neuen Teile zum Einsatz. Der überarbeitete Heckflügel wurde nur am Donnerstag zu Anpassungszwecken angeschraubt. Die neuen Rückspiegel, mit ihren flügelförmigen Halterungen, durften zumindest das Freie Training am Freitag mitmachen.
Viele werden sich noch an die Ferrari-Spiegel-Posse im Vorjahr erinnern. Damals brachten auch die Italiener umgebaute Spiegel mit aerodynamischen Elementen zum Rennen in Barcelona. Die wurden dann aber nach nur einem Wochenende von der FIA einkassiert. Dieses Mal hatten die Schiedsrichter nichts damit zu tun, dass Mercedes auf den Einsatz verzichtete. Es handelte sich um eine Entscheidung der eigenen Ingenieure, erklärte uns das Team auf Nachfrage.
FIA kommt Renault auf die Schliche
Dieses Jahr sorgte Renault dafür, dass den Kommissaren nicht langweilig wurde. Als Nico Hülkenberg im Qualifying in die Bande rutschte, demolierte sich der Rheinländer den Frontflügel. Dummerweise handelte es sich um eines von nur zwei neuen Modellen, die das Team für Barcelona gebaut hatte. Weil der andere am Auto von Daniel Ricciardo hing, musste Hülk auf ein altes Modell ausweichen – was automatisch einen Start aus der Boxengasse nach sich zieht.
Nach dem Ausscheiden in der ersten Quali-Runde erklärte der Pilot noch offenherzig, dass er auf das alte Modell gewechselt war. Im Pressegespräch am Abend bestand Hülkenberg dann plötzlich darauf, dass es sich doch um einen neuen Flügel der gleichen Spezifikation gehandelt habe. Die Konkurrenz hatte jedoch ganz genau hingeschaut und gab der FIA einen Tipp. Die Behörde fragte bei Renault nach, die dann zähneknirschend zugab, dass es sich um eine andere Version handelte.
Renault versuchte sich damit herauszureden, dass es sich nur um minimale Unterschiede handele. Man könne nicht von einer anderen Spezifikation sprechen. Doch dieser Argumentation folgten die Regelhüter nicht und verdonnerten Hülkenberg zum Start aus der Boxengasse. Wie groß die Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Renault-Flügel-Modell genau waren, zeigen wir Ihnen zusammen mit all den anderen wichtigen Upgrades in der großen Technik-Galerie.