Hamilton-Pole mit Flaggen-Glück
Lewis Hamilton hat in Mugello wieder einmal im richtigen Moment eine starke Quali-Runde ausgepackt und sich die 95. Pole Position seiner Karriere gesichert. Valtteri Bottas kam im finalen Q3-Run Pech mit gelben Flaggen dazwischen.
Bis zum Qualifying sah es so aus, als wäre Dominator Lewis Hamilton./span> in Mugello ausnahmsweise mal schlagbar. Teamkollege Valtteri Bottas hatte in allen drei Trainingssitzungen die schnellsten Runden gedreht. Doch kaum ging es am Samstag (12.9.) um die Verteilung der besten Startplätze, war Hamilton wieder zur Stelle. Im Q3 brannte der Weltmeister in 1:15.144 Minuten einen neuen Streckenrekord in den Asphalt.
Nach seiner siebten Pole Position des Jahres zeigte sich Hamilton entsprechend zufrieden: "Valtteri war das ganze Wochenende besser. Ich habe hart daran gearbeitet, die optimale Linie zu finden. Und auch beim Setup haben wir viel verändert. Ich bin natürlich glücklich, dass ich am Ende im Q3 eine gute Runde hinbekommen habe."
Hamilton hatte im entscheidenden Moment aber auch etwas Glück. Gerade als Valtteri Bottas zur Attacke ansetzen wollte, drehte sich Esteban Ocon mit seinem Renault vor ihm ins Kiesbett. Wegen der gelben Flaggen musste der Finne die Runde abbrechen. "Das ist echt ärgerlich", schimpfte der WM-Zweite. "Mein erster Run war nicht ideal. Ich hatte darauf gehofft, dass ich mich im zweiten Anlauf noch einmal verbessern kann."
Nur 59 Tausendstel machten am Ende den Unterschied für Hamilton. Für den Rennsonntag hat Bottas aber noch nicht aufgeben: "Die Gerade ist lang. Da sollte sich am Start eine gute Möglichkeit ergeben. Hoffentlich kann man etwas besser überholen, als wir es vorher erwartet haben. Wenn wir wie heute wieder Gegenwind auf der Geraden haben, dann würde das schon mal helfen."
Enttäuschung für Vettel
Max Verstappen musste sich wieder einmal mit der Rolle der dritten Kraft zufriedengeben. Nach guten Trainingsergebnissen konnte er am Ende im Q3 nicht in den Kampf um die Plätze in der ersten Reihe eingreifen. Dreieinhalb Zehntel fehlte auf die Pole Position. "Wir haben nicht erwartet, dass wir die beiden Mercedes herausfordern können", winkte der Holländer ab. "Am Ende lief es sogar noch etwas besser als gedacht."
Teamkollege Alexander Albon holte mit Platz vier ebenfalls das maximal Machbare raus. Viereinhalb Zehntel Abstand zu Verstappen sprechen aber eine eindeutige Sprache. Zur Verteidigung des Thailänders muss man allerdings anfügen, dass er seinen letzten Run im Q3 wegen der gelben Flaggen auch nicht abschließen konnte.
Immerhin reichte es, um Charles Leclerc auf Rang fünf zu verdrängen. Die gute Leistung des Monegassen beim großen Ferrari-Jubiläum war zuvor nicht unbedingt zu erwarten. Eine gute Runde im Q3 und etwas Glück mit den gelben Flaggen spülten Leclerc weiter nach vorne, als es der Speed des Autos eigentlich verdient hätte.
Teamkollege Sebastian Vettel fand dagegen überhaupt nicht in die Spur. Im Q2 fuhr der Heppenheimer mehr als eine halbe Sekunde langsamer als das Schwesterauto. So sprang am Ende nur Startplatz 14 heraus. "Ich tue mich weiter schwer mit dem Auto", zuckte der vierfache Weltmeister ratlos mit den Schultern. "Wir versuchen Schritte nach vorne zu machen. Heute lief nicht alles optimal. Mal schauen, wie es morgen im Rennen geht. Ich erwarte aber keine großen Überraschungen."
Monza-Sieger fliegt früh raus
Hinter Leclerc liegen die beiden Racing Points auf den Plätzen sechs und sieben. Sergio Perez war im Qualifying zwar einen Tick schneller als Lance Stroll, wegen einer Strafe aus dem zweiten Training gegen den Mexikaner werden die rosa Autos aber noch die Startreihenfolge wechseln. Auf den Plätzen acht bis elf finden sich die beiden Renault und die beiden McLaren in der Reihenfolge Daniel Ricciardo, Carlos Sainz, Esteban Ocon und Lando Norris wieder.
Die große Enttäuschung des Mugello-Qualifyings hieß Pierre Gasly. Der Monza-Sieger musste überraschend schon in der ersten Quali-Runde die Segel streichen. "Im dritten Training lief es eigentlich noch gut. Dann haben wir nochmal was mit dem Setup probiert. Das ging leider in die falsche Richtung. Am Ende hat mich ein Problem mit dem Energie-Management auch noch ein paar Zehntel gekostet. Das ist echt frustrierend."