Manthey gewinnt VLN-Saisonauftakt
Beim ersten Kräftemessen des Jahres auf der Nürburgring-Nordschleife dominierte der Manthey-Porsche. Der Mücke-Audi und der Falken-Porsche belegten die Plätze zwei und drei.
Kevin Estré, Earl Bamber und Laurens Vanthoor heißen die ersten VLN-Sieger der Saison 2018. Das Manthey-Trio im gelben Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 und Michelin-Reifen drückte dem gesamten Rennen den Stempel auf und legte einen dominante Vorstellung hin. Den Grundstein für den Erfolg legte Vanthoor bereits mit der Pole-Position von 8.03,070 Minuten.
Auch nach dem etwas verspäteten Start der 64. ADAC Westfalenfahrt, die bei sonnigen Bedingungen stattfand, diktierte die #911 das Tempo an der Spitze. Zwischenzeitlich gab man die Führung durch die Boxenstopps bedingt auch mal ab, im Grunde genommen vollführte das Trio aber einen Durchmarsch. Nur rund eineinhalb Stunden vor Schluss wurde es nochmal eng, als die ersten fünf Autos aufgrund einer Gelbphase innerhalb von zwei Sekunden lagen. Am Ende überquerte Estré die Ziellinie nach 28 Runden als Erster.
Rennen wie aus Drehbuch
„Das war vom Start bis zum Ende ein Rennen wie aus dem Drehbuch”, sagte Vanthoor. “Das Auto war eines der besten, das ich je auf der Nordschleife gefahren bin. Es war auch meine Premiere mit Manthey Racing.” Und es war nicht die einzige. Es war auch der erste Sieg mit seinem Arbeitgeber Porsche. Und für Teamkollege Earl Bamber der erste Sieg in der VLN. „Die Pole von Laurens war viel wert, weil wir auf der Geraden nicht ganz so schnell waren.”
Dahinter spielte sich in der letzten Runde ein Drama ab. Alles sah nach einem Doppelsieg für Porsche aus, doch eine Gelbphase wurde dem Falken-Porsche von Klaus Bachler und Sven Müller zum Verhängnis. Bachler war offenbar zur falschen Zeit am falschen Ort. “Ich kam in eine Code 60 und fuhr von gelber Flagge zu gelber Flagge”, erklärte er. „Da kamen die anderen innerhalb kürzester Zeit von hinten angeflogen.” Gemeint war damit speziell der Mücke-Audi R8, den Nico Müller steuerte. Der Schweizer überholte den Österreicher mit Anlauf. “Bei mir war die Gelbphase schon aufgehoben, ich kam von hinten also mit Überschuss”, sagte Müller. Gemeinsam mit Markus Winkelhock jubelte er über Platz zwei auf dem Podest.
Mehrere Reifenschäden bei Lambo
Müller zum Schluss in guter Form, denn kurz vor dem Falken-Porsche musste auch der Land-Audi R8 dran glauben. Christopher Mies und den beiden van der Linde-Brüdern Sheldon und Kelvin blieb nur Rang vier. Der beste Mercedes landete auf dem fünften Rang. Edoardo Mortara, Renger van der Zande und Dominik Baumann hielten für HTP Motorsport die Fahne hoch, die das einzige Mercedes-Team an diesem Wochenende waren.
Der zweite Mercedes AMG GT, der ebenfalls von van der Zande und Christian Hohenadel sowie Indy Dontje pilotiert wurde, kam als Achter an. Dazwischen schoben sich der WRT-Audi von Frijns/Vanthoor und der zweite Manthey-Porsche von Lietz/Tandy/Pilet. Die Top-Ten komplettierten der Phoenix-Audi (Stippler/Haase/Vervisch) und der Rowe BMW M6 GT3 von Catsburg/Westbrook/Edwards. Das Schwesterauto musste nach einem Reifenschaden vorzeitig am Streckenrand parken.
Der Falken-BMW, die beiden Frikadelli-Porsche, der Team75-Porsche und der Wochenspiegel-Ferrari verpassten die Top-Ten und reihten sich auf den Rängen 11, 13, 16, 19 und 21 ein. Der Lamborghini von Konrad Motorsport schied bereits frühzeitig aus, weil man nach einem Yokohama-Reifenschaden im Qualifying zwei weitere im Rennen hinnehmen musste. Für kuriose Szenen sorgte VLN-Meister Michael Schrey, der seinen BMW M235i Racing Cup über die Ziellinie schob und anschließend erschöpft zusammenbrach.