Renault bringt Motor-Upgrade
Vier Fahrer werden beim GP USA Motorenstrafen ausfassen. Drei davon fahren einen Renault-Motor. Renault nutzt die Gelegenheit, um kurz vor Ende der Saison ein Motorenupgrade mit Blickrichtung 2018 einzuführen. Es hat mehr Power und eine verbesserte Zuverlässigkeit.
Die Startaufstellung zum GP USA wird wieder ein Rechenexempel. Je ein Fahrer von Renault, Red Bull, Toro Rosso und McLaren wird mindestens 10 Startplätze nach hinten wandern. Grund sind Motorwechsel außerhalb des Kontingents. Honda wollte beim GP USA mit dem lang erwarteten Spec 4.0-Motor debütieren. Doch das Paket wurde nicht fertig. Nur der Verbrennungsmotor bekam die Rennfreigabe. MGU-H und Turbolader befinden sich weiter im Teststadium. Stoffel Vandoorne bekam in Austin die Spezifikation 3.8, Der Leistungsgewinn bewegt sich im einstelligen Bereich.
Ob McLaren-Honda in Mexiko mit Fernando Alonso nachzieht, ist noch nicht entschieden. „Wir wollen weitere Motorstrafen vermeiden“ , beteuert Honda-Rennleiter Yusuke Hasegawa. „Sollten wir auf einer der nächsten Strecken wirklich chancenlos sein, werden wir auch Alonso die letzte Ausbaustufe geben.“ Das könnte dann bereits die lang erwartete Spezifikation 4.0 werden. „Wenn sie fertig wird“, schwächt Hasegawa ab.
Auch Renault nutzt den ohnehin fälligen Motorwechsel dazu, eine neue Entwicklungsstufe einzusetzen. Im Gegensatz zu Baku, wo Renault mit Software-Änderungen rund 10 PS gefunden hat, ist diesmal die Hardware des Sechszylinder-Turbo betroffen. Die Änderungen beziehen sich ausschließlich auf den Verbrennungsmotor. Sportchef Cyril Abiteboul bestätigt: „Die Modifikationen bringen uns mehr Power in der Qualifikation und im Rennen. Und sie verbessern die Zuverlässigkeit. Es ist ein schöner Schritt, der auch schon Lösungen für unser nächstjähriges Triebwerk beinhaltet.“ Dazu kommt neues Benzin von BP/Castrol. Das sind noch einmal ein paar PS. Der Fortschritt in Bezug auf die Rundenzeit wird auf ein bis eineinhalb Zehntel taxiert.
Hülkenberg und Verstappen müssen zurück
Renault hat exakt drei Motoren der jüngsten Spezifikation gebaut. Dabei bleibt es. „Wir teilen diesen Motortyp gerecht unter uns und unseren beiden Kundenteams Red Bull und Toro Rosso auf“, verrät Abiteboul. Der Einbau des neuen Motors bedeutet, dass die entsprechenden Fahrer zuerst einmal Motorstrafen absitzen müssen. Bei Renault trifft es Nico Hülkenberg. Für ihn ist es der fünfte Verbrennungsmotor, der fünfte Turbolader und die sechste MGU-H.
Von Red Bull hören wir, dass Max Verstappen Renaults jüngste Ausbaustufe bekommt. In seinem Fall ist es jeweils die sechste Einheit von Motor, Turbolader und MGU-H. Daniel Ricciardo soll beim nächsten Rennen in Mexiko folgen. Doch der Australier müsste dann mit einem Motor aus der älteren Serie vorliebnehmen. Wen es bei Toro Rosso trifft, war nicht zu erfahren. Es würde eigentlich Sinn machen, das Auto von Brendon Hartley aufzurüsten, da man sich von dem Neuseeländer beim ersten Grand Prix keine Wunderdinge erwarten kann. Andererseits soll Daniil Kvyat vorerst nur für ein Rennen verpflichtet worden sein. Sollte Pierre Gasly seinen Platz in Mexiko einnehmen, wäre der Franzose wieder die Nummer 1 im Team. Und er hätte dann den stärkeren Motor im Auto.