Keine Angst vor Cockpitverlust
Bottas antwortet auf Rauswurf-Gerüchte: Keine Angst vor Cockpitverlust
Valtteri Bottas erlebte einen durchwachsenen Saisonstart. Trotzdem glaubt der Finne weiter an sich und seine WM-Chancen. Englischen Journalisten, die ihn schon aus dem Mercedes-Cockpit schreiben, antwortet der Pilot gelassen: "Wir sind kein Team, das seine Fahrer unter der Saison austauscht."
Es war nicht der Saisonstart, wie ihn sich Valtteri Bottas vorgestellt hatte. Zwei dritte Plätze, ein Ausfall, ein Highspeed-Crash, und der Team.ollege schon wieder enteilt. Nach nur drei Rennen beträgt der Rückstand des Finnen auf Lewis Hamilton bereits 37 Punkte. Auch Max Verstappen im Red Bull ist schon um 29 Punkte davongezogen. Während sich Hamilton und Verstappen mit den Siegen abwechseln, kämpft Bottas vergeblich um den Anschluss.
In seiner fünften Saison für Mercedes droht die fünfte Klatsche gegen den übermächtigen Team.ollegen. Und das führt zwangsläufig dazu, dass die Gerüchteküche brodelt. Der englische Boulevard spekuliert sogar schon darüber, dass Mercedes noch vor dem Saisonende handeln könnte. Es ist die Rede davon, Bottas könne sein Cockpit an George Russell verlieren, sollte er nicht schleunigst zulegen.
Der Williams-Pilot hatte im Vorjahr beim GP Sakhir den an Corona erkrankten Hamilton vertreten, und war im Rennen auf dem Weg zum Sieg, während Bottas indisponiert wirkte. Der erfahrene Pilot ließ sich vom Youngster ausmanövrieren.
Bottas denkt nicht an 2022
Trotz der Kritik, die schon wieder auf ihn einprasselt, macht sich der WM-Vierte offenkundig keine Sorgen. Auf die Gerüchte um seine Person antwortet Bottas gelassen: "Dieser Bullshit gehört offenbar zum Geschäft dazu. Ich habe einen Vertrag für diese Saison. Und ich weiß, dass ich nicht mitten im Jahr rausfliege."
Dann verteilte der neunmalige GP-Sieger sogar noch eine Spitze gegen die Konkurrenz. "Es gibt ein Team, das seine Fahrer unter der Saison austauscht. Mercedes ist es nicht." Damit spielt er an die Cockpitwechsel bei Red Bull in den letzten Jahren an. Max Verstappen für Daniil Kvyat 2016 sowie Alexander Albon für Pierre Gasly 2019.
Soweit so gut. Doch wie steht es um die nächste Saison? Fürchtet Bottas, dass er dann dem aufstrebenden Russell weichen muss. Der 31-Jährige weicht ein bisschen aus. "Ich beschäftige mich noch nicht mit 2022. Mein Fokus gilt dieser Saison. Hierauf verwende ich meine ganze Energie. Ich glaube daran, dass sich harte Arbeit am Ende auszahlt."
Von Sensor-Problem eingebremst
Immerhin brachte der GP Portugal einen kleinen Aufschwung – auch wenn Bottas vom Team.ollegen auf der Strecke überholt wurde. "Die letzten Kurven waren leider meine Schwachstelle an diesem Wochenende. Deshalb konnte Lewis überhaupt dran bleiben und mich dann auf der Zielgerade überholen."
Neues Selbstvertrauen zieht der Finne vor allem aus der zweiten Rennhälfte. Auf den harten Reifen stimmte die Renn-Pace. Hätte ein Sensor-Problem nicht zu einem kurzzeitigen Leistungsverlust geführt, wäre ein Angriff gegen Verstappen durchaus machbar gewesen.
"Am Ende war ich ziemlich gut unterwegs. Außerdem habe ich mir den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde gesichert. Jeder Punkt ist wichtig", sagt Bottas. "Ich werde versuchen, in Spanien wieder auf die Pole-Position zu fahren, und dieses Mal zu gewinnen." Ein Sieg in Barcelona ist Bottas bislang nicht gelungen. Dafür aber dem Team.ollegen gleich fünf Mal – die letzten vier davon in Folge.
Favorit ist aber ein anderes Team. Mercedes fürchtet, dass die Strecke Red Bull besser entgegenkommt. Weil der RB16B ein Auto mit einer in Summe besseren Balance ist. Das sollte vor allem im letzten Streckenabschnitt mit den langsamen Kurven helfen. Mit einem ausbalancierten Auto lassen sich die Hinterreifen leichter managen. Und das gehörte in den ersten Rennen nicht zu den Stärken des Mercedes. Upgrades wird es ohnehin keine geben. Die Weltmeister wollen über ein besseres Verständnis über den W12 zulegen. Jede Runde hilft.