Chinas Frontalangriff auf den Toyota Hilux

Versprochen wird allerdings eine große Auswahl an Antrieben: Benziner, Diesel und Plug-in-Hybride sollen kommen, dazu auch eine rein elektrisch angetriebene Variante.
Jetzt soll es Ford Ranger und Toyota Hilux an den Kragen gehen: Chery hat einen neuen Pick-up für den Weltmarkt vorgestellt, der die Branchengrößen herausfordert.
Auf der diesjährigen Automesse in Shanghai sorgte der chinesische Automobilhersteller Chery für Aufsehen: Mit der Vorstellung seiner neuen Baureihe Himla wagt das Unternehmen einen selbstbewussten Vorstoß in den globalen Pick-up-Markt – und visiert dabei nach eigener Aussage keine Geringeren als den Toyota Hilux und Co. an. Mit dem Hilux hat sich Chery den Weltmarktführer bei den Midsize-Pick-ups als Wunschgegner ausgesucht.
Der noch relativ junge Hersteller Chery will dabei, ein bei chinesischen Autofirmen besonders beliebter Move, eine neue Sub-Marke zu Weltruhm führen. Himla soll nicht nur die Produktbezeichnung des jetzt vorgestellten mittelgroßen Pick-up sein, sondern eine ganze Reihe von Trucks schmücken, darunter in Zukunft auch ausgewachsene Fullsize-Pick-up für den US-Markt. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Hilux-Format und schickes Design
Zum jetzt auf der Messe Auto Shanghai konkret vorgestellten Pick-up im Hilux-Format will Chery aktuell noch keinerlei technische Daten verraten. Versprochen wird allerdings eine große Auswahl an Antrieben: Benziner, Diesel und Plug-in-Hybride sollen kommen, dazu auch eine rein elektrisch angetriebene Variante. Dabei setzt der Hersteller auf eine Kombination aus modernem Design, umfangreicher Serienausstattung und einem aggressiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Himla-Modelle sollen nicht nur auf dem chinesischen Heimatmarkt, sondern auch in Lateinamerika, Afrika und langfristig sogar in Europa und Australien Fuß fassen.
Das Design mit großem Kühlergrill, zusammengekniffenen Hauptscheinwerfern und insgesamt wuchtiger Front ist weltmarkt-tauglich, die Abmessungen dürften dem Wettbewerbsumfeld (ca. 5,3 Meter Länge) entsprechen. Einen Blick auf den Innenraum erhascht man lediglich in einem kurzen Produktvideo vom Messestand (siehe Bildergalerie). Der zeigt sich im komfortablen Pkw-Look, aber für chinesische Verhältnisse überraschend konservativ und zurückhaltend.
Noch keine 30 Jahre alt
Die Marke Chery wurde 1997 in Wuhu, Provinz Anhui, gegründet und hat sich in den letzten Jahren vom nationalen Aufsteiger zu einem der wichtigsten chinesischen Autoexporteure entwickelt. Der Name "Chery" steht heute vor allem für bezahlbare, solide gebaute Fahrzeuge und eine dynamische internationale Expansion. Besonders stark ist Chery in Schwellenländern wie Südamerika, Afrika und im Nahen Osten vertreten, das Unternehmen hat jedoch auch ambitionierte Pläne für Europa.
Um den selbst ausgerufenen Fight mit dem Hilux besonders auf dessen Hauptmärkten in Afrika, Asien und Australien aufzunehmen, braucht Chery aber etwas mehr als günstige Preise. Denn die kann Toyota selbst, zuletzt bewiesen mit dem Hilux Champ. Und nebenbei haben auch andere chinesische Marken bereits Modelle in diesem Segment angekündigt.